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München, Bogenhausen: Arbeitsunfall beim Reinigen eines Schwimmbads - giftige Dämpfe verletzen Arbeiter

Techniker müssen ins Krankenhaus

Unfall bei Schwimmbad-Reinigung - giftige Dämpfe verletzen Arbeiter

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    Mehrere Stunden lang war die Feuerwehr am Dienstag im Münchner Stadtteil Bogenhausen im Einsatz. Dort hatten sich in Technikräumen eines Schwimmbades giftige Dämpfe gebildet. Zwei Arbeiter wurden verletzt. (Symbolfoto)
    Mehrere Stunden lang war die Feuerwehr am Dienstag im Münchner Stadtteil Bogenhausen im Einsatz. Dort hatten sich in Technikräumen eines Schwimmbades giftige Dämpfe gebildet. Zwei Arbeiter wurden verletzt. (Symbolfoto) Foto: picture alliance/dpa | Niklas Treppner

    Um ein Schwimmbad in Bogenhausen zu reinigen, waren zwei Arbeiter am Dienstag in den Technikräumen des Bads in einem Hochhaus am Fritz-Meyer-Weg. Wie die Münchner Berufsfeuerwehr berichtet, tauschten sie dort mehrere Behälter mit Chlor aus. 

    Behälter mit Schwefelsäure reagiert mit Wasser - giftige Dämpfe bilden sich

    Um diese transportieren zu dürfen, werden die Behälter vor Ort mit Wasser gereinigt. Die Arbeiter sollten auch einen Behälter entsorgen, der schon länger in einer Ecke des Technikraums stand. Die Techniker leerten ihn und begannen mit der Reinigung. Der Behälter enthielt allerdings kein Chlor, sondern Schwefelsäure. Durch die Reaktion mit Wasser bildeten sich giftige Dämpfe. Sofort klagte einer der Arbeiter über Atembeschwerden. Daraufhin setzte sein Kollege einen Notruf ab. Der Rettungsdienst behandelte die beiden Arbeiter im Alter von 30 und 35 Jahren vor Ort und brachte sie anschließend in eine Münchner Klinik.

    Feuerwehr saugt verunreinigte Luft über mehrere Stunden aus dem Gebäude

    Die Feuerwehrkräfte kontrollierten unter Atemschutz die Räume und stellten deutlich erhöhte Messwerte rund um die Technikräume fest. Um die Dämpfe aus den Kellerräumen zu entfernen, war ein Spezialgerät nötig. Mit sogenannten Sauglutten eines Be- und Entlüftungsgerätes saugten sie die verunreinigte Luft über mehrere Stunden aus dem Gebäude. Nach drei Stunden lagen die Messwerte wieder in einem normalen Bereich und die Feuerwehrkräfte konnten den Einsatz beenden. Für die Bewohner des Hochhauses bestand zu keiner Zeit eine Gefahr, so die Feuerwehr. 

    Schwefelsäure ist eine der stärksten Säuren

    Schwefelsäure ist eine farblose, ölige, viskose Flüssigkeit und eine starke, anorganische Säure. Sie gehört zu den stärksten Säuren, die es gibt, und wirkt stark ätzend. Wer sie in die Augen bekommt, kann erblinden. Wenn ihre Dämpfe eingeatmet werden, kann das auch noch nach Stunden zu einem tödlichen Lungenödem führen. Wird Wasser zur Schwefelsäure hinzugegeben, entwickelt sich starke Hitze. Dadurch kann die Säure großflächig verspritzt werden. Es besteht Explosionsgefahr und es können sich giftige Gase bilden. Schwefelsäure gehört zu den 20 wichtigsten Chemikalien der chemischen Industrie. So wird sie beispielsweise für Batterien, Düngemitteln und chemische Reagenzien verwendet.

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