Am Sonntag, den 20. Februar 2000, wurde gegen 20:40 Uhr, eine 28-jährige Türkin tot in ihrer Wohnung in München-Hasenbergl aufgefunden. Die vierfache Mutter lebte von ihrem Ehemann getrennt. Im Frühjahr 2000, nach drei Jahren Trennung, sollte damals die Scheidung erfolgen.
Frau wird erhängt am Türknauf gefunden
Die Kinder (damals zwischen vier und neun Jahre alt) waren von der Mutter des Ehemanns im Rahmen der Sorgerechtsregelung am Freitag, den 18. Februar 2000 bei der 28-Jährigen abgeholt worden. Als die Kinder wieder zurückgebracht werden sollten, wurde die Leiche der 28-Jährigen entdeckt. Die Ermittlungen wurden damals aufgrund der Gesamtumstände von der Münchner Mordkommission übernommen. Diese ergaben, dass die 28-Jährige durch Gewalteinwirkungen gegen den Hals getötet wurde. Die Frau wurde der Polizei zufolge erhängt an einem Türknauf gefunden.
Ex-Mann bereits 2000 unter Verdacht
Eine durchgeführte rechtsmedizinische Untersuchung ergab jedoch Hinweise auf eine Fremdeinwirkung. Anhand der Ermittlungsergebnisse nahm die Polizei schließlich der Ehemann, ein damals 32-jähriger Türke, als Tatverdächtigen fest. Er wurde jedoch nach etwa vier Wochen wieder aus der Untersuchungshaft entlassen, da der Tatverdacht nicht ausreichend bestätigt werden konnte.
Neue Ermittlungen erhärten Verdacht
Die Ermittlungen in diesem Fall ruhten jedoch nicht. Über all die Jahre ermittelten die Staatsanwaltschaft München I und das Polizeipräsidium München weiter. Zuletzt wurde die Tat als sogenannter "Altfall" bearbeitet. Wie die Polizei München in einer Pressemitteilung meldete, hat sich im Rahmen der erneuten Ermittlungen nun der Tatverdacht gegen den mittlerweile 56-jährigen Ehemann der Getöteten abermals erhärtet.
Festnahme vergangenen Freitag
Die Staatsanwaltschaft München I beantragte daraufhin einen Haftbefehl wegen Mordes. Die Polizei nahm den 56-Jährigen, der immer noch in München wohnt, am Freitag, den 15. Dezember fest. Über 23 Jahre nach der Tat befindet sich der Tatverdächtige nun in Untersuchungshaft.