In der Nacht von Samstag auf Sonntag, etwa kurz nach Mitternacht meldeten Zeugen der Polizei eine verletzte Person in einer Gemeinschaftsunterkunft in Martinszell. Beamte der Polizei Kempten fand einen 28-Jährigen, der mit einer massiven Wunde am Unterarm in seinem Zimmer lag. Der Rettungsdienst brachte ihn ins Krankenhaus, wegen des hohen Blutverlustes bestand laut Polizei Lebensgefahr. Inzwischen ist der Zustand des 28-Jährigen wieder stabil, er wurde nach einer Operation bereits auf die Normalstation verlegt.
Streit mit Besucher eskaliert
Bewohner der Unterkunft gaben gegenüber der Polizei an, dass der 28-Jährige zuvor mit einem Besucher der Unterkunft in Streit geraten sein soll. Im Verlauf der Auseinandersetzung zog der Besucher ein Messer, stach damit in Richtung des 28-Jährigen und verletzte ihn dabei am Unterarm. Anschließend floh er vom Tatort. Eine sofort eingeleitete Fahndung im Umfeld des Tatortes verlief zunächst ergebnislos. Im Rahmen der Befragung der Bewohner der Unterkunft ergab sich jedoch ein Tatverdacht gegen einen 19-jährigen Mann.
Verdächtiger sitzt in U-Haft
Spezialeinsatzkräfte nahmen den 19-Jährigen am Sonntag gegen 09:00 Uhr in dessen Elternhaus in Martinszell fest. Der junge Mann leistete dabei keinen Widerstand. Er wurde am heutigen Montag auf Antrag der Staatsanwaltschaft Kempten dem zuständigen Ermittlungsrichter am Amtsgericht Kempten vorgeführt. Dieser erließ Haftbefehl gegen den 19-Jährigen wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung. Er wurde im Anschluss in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert.
Motiv noch völlig unklar
Das Motiv und der Grund für den Streit sind noch völlig unklar. Die Kriminalpolizei Kempten hat die Ermittlungen unter Sachleitung der Staatsanwaltschaft Kempten aufgenommen.