Wie die Bundespolizei jetzt berichtet, unterstützte in der Nacht auf Freitag, den 3. Mai 2024, eine Streife der Kemptener Bundespolizei am Bahnhof Memmingen einen Zugbegleiter bei der Personalienfeststellung. Der Bahnmitarbeiter hatte bei der Fahrscheinkontrolle einen Italiener ohne gültiges Ticket angetroffen. Die Beamten stellten bei der Fahndungsüberprüfung fest, dass der Reisende von den italienischen Justizbehörden per Aufenthaltsermittlung gesucht wurde.
Italiener greift Bundespolizist mit Handy an
Während der Sachverhaltsaufnahme packte der 23-Jährige einen der Beamten, der gerade telefonierte, an dessen Schutzweste und versuchte, ihn zu Boden zu werfen. Dem Polizisten gelang es, sich aus dem Griff zu lösen und den Angreifer zu überwältigen. Auf dem Boden liegend bekam der Italiener das Diensthandy zu fassen und holte mit diesem zum Schlag in Richtung Schläfe des Beamten aus. Den Schlag konnte der Bundespolizist abwehren. Als die Polizisten dem Angreifer die Handfesseln anlegen wollten, sperrte dieser sich zunächst so sehr, dass die Beamten die Arme des Mannes mittels einer Hebeltechnik fixieren und so dessen Widerstand brechen mussten.
Mann war der Polizei schon mehrfach aufgefallen
Der Italiener, der bis August 2023 in Hessen gewohnt hatte, war bereits wegen Trunkenheit im Verkehr, Erschleichens von Leistungen sowie Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz in Deutschland polizeibekannt. Hinweise auf Alkohol-, Medikamenten- oder Drogenkonsum während der Tat lagen jedoch nicht vor. Verletzt wurde bei dem Angriff keiner der Beteiligten. Der 23-Jährige muss sich nun wegen Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte, tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte sowie Erschleichens von Leistungen verantworten. Die Beamten führten den Italiener, der in Deutschland nicht mehr gemeldet ist, beim Amtsgericht Memmingen vor. Der Ermittlungsrichter ordnete die Untersuchungshaft an, woraufhin die Bundespolizisten den Beschuldigten in die Justizvollzugsanstalt Memmingen einlieferten.