Ein 49-Jähriger fuhr am Mittwochvormittag um 10:35 Uhr seinem Sattelzug samt Auflieger in Lustenau (Vorarlberg) in Richtung Schweiz. Zur selben Zeit steuerte ein 74-jähriger Lokführer das "Rheinbähnle", eine Museumsbahn, in Richtung Süden. Im Zug befanden sich zu dem Zeitpunkt drei Schulklassen mit 58 Kindern und eine Kindergartengruppe mit 18 Kindern.
Lkw-Fahrer übersieht Rotlicht am Bahnübergang in Lustenau
Kurz hinter dem Zollamt in Lustenau wollte der Fahrer des Sattelzugs am Bahnübergang die Gleise passieren. Doch er bemerkte nicht, dass die Ampel rot leuchtete. Obwohl sowohl der Lkw als auch die Eisenbahn eine Vollbremsung hinlegten, konnten sie einen Crash nicht mehr verhindern. Die Lok und der erste Wagon des "Rheinbähnle" entgleisten. Am Sattelzug entstand ein erheblicher Sachschaden.
Neunjähriges Mädchen wird beim Crash zwischen Zug und Lkw in Lustenau leicht verletzt
Ein 9-jähriges Mädchen, das sich im vordersten Wagon befand, wurde bei dem Crash leicht verletzt. Ihre Erziehungsberechtigten brachten sie ins Krankenhaus Dornbirn. Alle anderen Menschen kamen mit dem Schrecken davon. Sie blieben unverletzt.
Ein Autokran musste die entgleiste Lok und den Wagon zurück auf die Gleise stellen. Anschließend konnte die Lokomotive weiterfahren.
Reihnbähnle in Lustenau ist nur noch eine Museumsbahn
Das Rheinbähnle, das heute nur noch eine Museumsbahn ist, war die ehemalige Dienstbahn der Internationalen Rheinregulierung und wurde 1895 in Dienst gestellt. Mit ihrer Hilfe wurde der Rheindamm unterhalten. Sie bewältigte täglich eine Fördermenge von 400 Tonnen Steinbruchmaterial. Insgesamt wurden den Steinbrüchen der Internationalen Rheinregulierung zwei Millionen Tonnen Gestein entnommen und mit der Dienstbahn abtransportiert.
Ihre Strecke hat sich im Laufe der fortschreitenden Regulierung des Rheins verändert. Zuletzt führte die Strecke über circa 33 Kilometer vom Gelände des Steinbruches Kadelberg in Koblach (Österreich), wo das Material für Bau und Ausbesserung des Rheindammes gewonnen wurde, linksrheinisch über Widnau (Schweiz) und rechtsrheinisch über Lustenau (Österreich), wo sich der Werkhof der Rheinbauleitung befindet. Teile dieses Streckennetzes befährt heute noch die Museumsbahn.