Startseite
Icon Pfeil nach unten
Blaulicht
Icon Pfeil nach unten

Liebes-Betrüger bringen Mann aus Lindenberg um vierstelligen Betrag

"Love-Scamming"

Verliebt in "amerikanische Ärztin" - Mann aus Lindenberg fällt auf Liebesbetrügerin rein

    • |
    • |
    Ein Mann aus Lindenberg ist auf eine Liebesbetrügerin reingefallen. Der Mann hatte seit Oktober eine Online-Beziehung mit einer angeblichen Ärztin aus Amerika. Die Frau brachte ihn schließlich dazu einen vierstelligen Betrag an sie zu überweisen. (Symbolbild)
    Ein Mann aus Lindenberg ist auf eine Liebesbetrügerin reingefallen. Der Mann hatte seit Oktober eine Online-Beziehung mit einer angeblichen Ärztin aus Amerika. Die Frau brachte ihn schließlich dazu einen vierstelligen Betrag an sie zu überweisen. (Symbolbild) Foto: fancycrave1 auf Pixabay

    Angaben der Polizei zufolge hatte der Mann im Oktober über die sozialen Medien die vermeintliche amerikanische Ärztin kennengelernt. Nach zahlreichen Nachrichten gestand sie dem 59-Jährigen ihre Liebe und kündigte an, ihn in Deutschland besuchen zu wollen. Sie behauptete weiterhin, dass die durch ihre Arbeit im Ausland ein beträchtliches Vermögen von mehreren Millionen US-Dollar erarbeitet habe. Dieses Vermögen wolle sie vorab in einem Koffer nach Deutschland schicken.

    Opfer überweist Geld für angebliche Transportkosten und Zollgebühren

    Durch geschickte Kommunikationsführung gelang es der Täterin den 59-Jährigen dazu zu bringen, dass er eine vierstellige Summe für die angeblichen Transportkosten und Zollgebühren an sie bezahlte. Das Opfer erkannte schließlich den Betrug und erstattete Anfang Januar Anzeige bei der Polizei.

    Die perfide Masche mit der vorgetäuschten Liebe

    Das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West warnt regelmäßig vor dieser perfiden Betrugsmasche. Sogenannte "Liebes-Betrüger" suchen Online gezielt nach Menschen, die im Internet auf Partnersuche sind. Dabei nutzen die Täter nicht nur soziale Netzwerke, sondern auch immer öfter Messenger-Dienste, wie die Polizei erklärt. Die Betrüger, die meist aus dem Ausland agieren, gaukeln dann ihren Opfern über mehrere Wochen lang eine Beziehung vor. Dabei haben sie nur das Ziel, Geld und finanzielle Gegenleistungen zu erbetteln. Weil die Betroffenen ihrem vermeintlichen Partner oder Partnerin gerne helfen möchten, fällt es ihnen nicht schwer der ersten Geldforderung nachzukommen. Laut Informationen der Polizei würden dann allerdings weitere finanzielle Forderungen folgen. 

    55 Fälle und über zwei Millionen Euro Beute

    Im gesamten Präsidium Schwaben Süd/West wurden im Jahr 2023 insgesamt 55 Fälle der Betrugsmasche "Lovescamming" bekannt. Elf Fälle gab es allein im Landkreis Lindau. Die Betrüger konten mit dieser Masche im gesamten Präsidium mehr als zwei Millionen Euro erbeuten.

    So entlarven Sie die Betrüger

    Um nicht einem möglichen Liebesbetrüger auf den Leim zu gehen, rät die Polizei dazu, das Profil des potenziellen Partners zu überprüfen. Nutzen Sie dazu die Bilder-Rückwärtssuche von Suchmaschinen, um das Profilbild auf anderen Webseiten zu prüfen oder suchen Sie nach dem Namen des Kontakts und dem Begriff "Scam" (engl. für Betrug) um gegebenenfalls existierende Einträge über bekannte Betrüger zu finden.

    Wie können Sie sich sonst noch schützen? 

    • Seien Sie bei neuen Kontakten vorsichtig: Um nicht Opfer von Love-Scamming zu werden, sollten Sie bei jeder Kontaktaufnahme von Unbekannten über das Internet oder über Messenger-Dienste grundsätzlich misstrauisch zu sein. Achten Sie auf Ungereimtheiten und Widersprüche und lassen Sie sich von fadenscheinigen Ausreden und Erklärungen nicht blenden.
    • Schützen Sie private Daten: Seien Sie zurückhaltend bei der Veröffentlichung Ihrer persönlichen Daten, wie Anschrift, Geburtsdatum oder auch mit Auskünften über Ihren Arbeitgeber. Bedenken Sie: Mit jeder persönlichen Information haben Betrüger ein Mittel mehr, um ihre Opfer zu täuschen und anschließend um Geld zu bitten oder sogar zu erpressen.
    • Geben Sie möglichst wenig von sich preis: Bevor Sie etwas veröffentlichen, fragen Sie sich immer, ob andere das über Sie wirklich wissen sollten. Je mehr andere über Sie wissen, desto eher können Sie mit besonders sensiblen Informationen unter Druck gesetzt werden. Das machen sich auch Erpresser beispielsweise beim sogenannten Sextortion zu Nutze.
    • Verwenden Sie Sicherheitseinstellungen: Nutzen Sie Privatsphäre-Einstellungen der Netzwerke und Messengerdienste für Ihren Schutz. Wer sein Profil nur für Freunde einsehbar macht, schützt sich auch vor unbekannten Cyber-Mobbern oder Cyber‑Stalkern.
    • Senden Sie kein Geld: Gehen Sie keine finanziellen Transaktionen mit Online-Bekanntschaften ein.
    • Bleiben Sie cool: Lassen Sie sich niemals unter (emotionalen) Druck setzen!
    • Erstatten Sie Anzeige: Sollten Sie in eine solche Situation geraten, wenden Sie sich umgehend an die Polizei und zahlen Sie auf keinen Fall Geld.
    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden