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Kuhangriff am Breitenberg, Kind unter den Verletzten - Bergwacht Pfronten und Hubschrauber rücken aus

Bergwacht im Einsatz

Kuhangriff am Breitenberg - Kind unter den Verletzten

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    Kühe wiegen bis zu einer Tonne. Entsprechend sind es mächtige Lebewesen, die Menschen bei Angriffen schwer verletzen können.
    Kühe wiegen bis zu einer Tonne. Entsprechend sind es mächtige Lebewesen, die Menschen bei Angriffen schwer verletzen können. Foto: Benedikt Siegert (Symbolbild)

    Für mehrere Personen einer vierköpfigen Familie endete ein Ausflug auf den Breitenberg im Krankenhaus. Sie war am Mittwochvormittag auf dem Juwelenweg, der als beliebter Wanderweg speziell auch mit kleineren Kindern bekannt ist, unterwegs. Gegen 11:45 Uhr, so meldet es die Polizei, sei die Gruppe zwei bis drei Kälbern auf dem Wanderweg begegnet. Kurz darauf näherte sich der Gruppe eine Kuh, möglicherweise das Muttertier, und stieß die vierköpfige Gruppe zu Boden.

    Kuhangriff am Breitenberg: Christoph 17 im Einsatz

    Bei diesem Angriff seien zwei Frauen laut Polizei schwer verletzt worden. Das vierjährige Kind erlitt dabei leichte Verletzungen. Der Angriff rief dann auch die Bergwacht Pfronten auf den Plan. Zwei Bergretter machten sich sofort mittels Rettungsfahrzeug auf den Weg zur Einsatzstelle. Parallel flog auch der alarmierte Rettungshubschrauber Christoph 17 los. Während sich am Landeplatz noch weitere zwei Bergretter flugfertig machten, lief durch die Hubschrauberbesatzung schon die Erstversorgung der Verletzten, die in ein nahegelegenes Krankenhaus gebracht wurden. Details zu ihren Verletzungen sind nicht bekannt.

    Um das Geschehen genauer rekonstruieren zu können und offene Fragen zu beantworten, sucht die Polizei Zeugen des Vorfalls. Zuständig ist die Polizei in Füssen.

    Der Kuhangriff am Mittwoch war bei Weitem nicht der erste im Allgäu. Vor ziemlich genau vier Jahren kam es in Halblech zu einem schweren Vorfall. Damals war ein achtjähriger Junge zwischen eine Mutterkuh und den Rest der Herde geraten. Auch damals spielte die Anwesenheit eines Kalbes eine Rolle. Immer wieder ist zu beobachten, dass Touristen Kühe auf der Weide streicheln – oder sich ihnen auch für Fotos nähern.

    Experte stellt klar: Die meisten Weidetiere sind friedlich

    "Die Leute müssen sich bewusst sein, dass sie mit der Weide sozusagen das Wohnzimmer der Rinder betreten", sagte Dr. Michael Honisch, Geschäftsführer des Alpwirtschaftlichen Vereins Allgäu (AVA), damals. Natürlich seien die weitaus meisten Weidetiere friedlich, stellte der Fachmann klar. Probleme gebe es vor allem, wenn Mutterkühe zusammen mit ihren Jungen auf der Weide sind.

    Er empfiehlt grundsätzlich, "umsichtig" zu bleiben. Gefahr droht, wenn die Rinder den Wanderer fixieren und in Drohverhalten übergehen. Dabei heben und senken sie den Kopf, schnauben und gehen erste Schritte auf den Eindringling zu. Dann sollten Menschen ruhig, aber zügig – ohne zu rennen und ohne den Tieren den Rücken zuzukehren – die Weide verlassen.

    Diese Tipps gilt es zu beachten, wenn Viehweiden gequert werden müssen:

    • Bleiben Sie auf dem Weg und gehen Sie in sicherer Distanz (20 bis 50 Meter) an den Tieren vorbei.
    • Lassen Sie die Tiere in Ruhe: nicht erschrecken, nicht streicheln.
    • Nähern sich die Tiere, bleiben Sie cool. Nicht rennen, nicht den Rücken zukehren, Weide zielstrebig verlassen.
    • Führen Sie auf offener Weide einen Stock mit. Aber fuchteln Sie damit nicht herum – sondern setzen Sie ihn nur im absoluten Notfall (Angriff) mit einem gezielten Schlag auf die Nase des Rindes ein.
    • Für Hundehalter: Führen Sie den Hund an der Leine und sorgen Sie dafür, dass er sich ruhig verhält. Steht ein Angriff bevor, leinen Sie den Hund ab. Er ist schnell genug, um sich selbst in Sicherheit zu bringen. Außerdem lenkt er die Kuh von Ihnen ab.
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