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Kripo Memmingen gelingt Schlag gegen Schleuserbande - Zwei Festnahmen

Schlag gegen Schleuser-Bande aus Leipzig

32 Flüchtlinge in Memmingen ausgesetzt - Kripo nimmt zwei mutmaßliche Schleuser fest

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    Der Kripo Memmingen ist ein wichtiger Schlag gegen eine Schleuser-Bande aus Leipzig gelungen. Den Verdächtigen wird unter anderem vorgeworfen, 32 Flüchtlinge in Memmingen ausgesetzt zu haben. (Symbolbild)
    Der Kripo Memmingen ist ein wichtiger Schlag gegen eine Schleuser-Bande aus Leipzig gelungen. Den Verdächtigen wird unter anderem vorgeworfen, 32 Flüchtlinge in Memmingen ausgesetzt zu haben. (Symbolbild) Foto: picture alliance/dpa | Soeren Stache

    Seit Ende Dezember 2023 ermittelt die Polizei wegen eine Großschleusung in Memmingen. Insgesamt 32 Flüchtlinge aus Syrien wurden damals über die Grenze geschleust. An den Ermittlungen waren laut Angaben des Polizeipräsidium Schwaben Süd-West unter anderem Spezialeinsatzkräfte aus Österreich und Slowenien sowie die Bundespolizei und die Sächsischen Polizei beteiligt. Die Ermittlungen der Kriminalpolizeiinspektion Memmingen dauern weiter an. 

    Flüchtlinge wurden in Lkw gepfercht

    Am 30. Dezember waren die 32 Flüchtlinge von zunächst Unbekannten auf der Ladefläche eines Lkws unter laut Polizei menschenunwürdigen Bedingungen von Slowenien über Österreich in die Bundesrepublik Deutschland eingeschleust und dort im Stadtgebiet Memmingen und Grünenfurt abgesetzt worden.

    Ermittlungsgruppe "Pampa" stößt auf Bande in Leipzig

    Die Kripo Memmingen gründete daraufhin die Ermittlungsgruppe "Pampa". Nach mehrmonatigen Ermittlungen, die auch von internationalen Behörden unterstützt wurden, konnten die Ermittler eine offenbar für die Schleusung verantwortliche Bande in Leipzig ausfindig machen. 

    Fahrt unter schlimmen Bedingungen

    Bei den Beschuldigten handelte es sich laut Polizeiangaben  um vier Syrer im Alter von 21, 22, 23 und 31 Jahren, die sich zur gewerbsmäßigen Begehung von Schleusungen zusammengeschlossen hatten. Die Bande soll dabei äußerst rücksichtslos vorgegangen sein. Unter anderem bekamen die Geschleusten während der Fahrt in der Regel weder etwas zu essen noch zu trinken und es gab keinerlei Pausenzeiten.

    Erste Festnahme bereits im Mai

    Bereits Mitte Mai gelang es den Ermittlern, zusammen mit der Bundespolizei, einen der mutmaßlichen Haupttäter auf frischer Tat zu ertappen. Er hatte versucht, 17 Syrer mit einem zuvor angemieteten Kleintransporter unter prekären Bedingungen von Slowenien über Österreich nach Deutschland zu schleusen. Die Fahrt endete schließlich im deutsch-österreichischen Grenzgebiet bei Schleching im Landkreis Traunstein. Der Ermittlungsrichter des Amtsgerichts Memmingen erließ gegen den Schleuser Untersuchungshaftbefehl.

    Zweiter Verdächtiger in Leipzig festgenommen

    Mitte September 2024 gelang der Kripo Memmingen in enger Kooperation mit den Polizeibehörden Sachsens die Festnahme eines zweiten Haupverdächtigen in Leipzig. Dieser wurde ebenfalls dem Ermittlungsrichter des Amtsgerichts Memmingen vorgeführt. Auch in diesem Fall wurde Untersuchungshaft angeordnet. Bei den durchgeführten Wohnungsdurchsuchungen im Großraum Leipzig konnte umfangreiches Beweismaterial sichergestellt werden. Die Auswertung wird der Polizei zufolge jedoch noch längere Zeit in Anspruch nehmen.

    Neun Schleusungsfahrten und 61 Geschleuste

    Insgesamt konnten die Ermittler der Memminger Kriminalpolizei neun Schleusungsfahrten mit insgesamt 61 geschleusten Flüchtlingen, die meist aus Syrien stammten, nachweisen. Die in enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Memmingen geführten Ermittlungen zu den möglichen Komplizen im In- und Ausland dauern weiter an. 

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