Wohnungsdurchsuchungen wegen Kinderpornographie - Tatverdächtige sind teilweise noch im Jugendalter
Eine Razzia gegen Kinderpornographie fand am frühen Dienstagmorgen in Oberbayern statt, berichtet die Polizei. Mehr als 20 Polizisten durchsuchten 13 Wohnungen in den Landkreisen Altötting und Mühldorf am Inn. Den 13 Tatverdächtigen wirft die Staatsanwaltschaft Traunstein Straftaten im Bereich Kinder- und Jugendpornographie vor. Sie sollen Kinderpornographie nicht nur besitzen, sondern auch verbreitet haben. Die Beschuldigten sind laut Polizei teilweise noch im Jugendalter. Der älteste ist 70 Jahre alt.
Kinderpornographie-Razzia in Mühldorf am Inn und Altötting - Polizei stellt zahlreiche Beweise sicher
In ihren Wohnungen stellten die Ermittler nach eigenen Angaben umfangreiches Beweismaterial sicher. Dazu gehören elektronische Geräte, Handys und Speichermedien. IT-Forensiker werden diese nun auslesen und auswerten. Bei einem Tatverdächtigen stellte die Polizei zusätzlich eine geringe Menge Drogen sicher. Die weiteren Ermittlungen übernimmt die Kriminalpolizei Mühldorf am Inn unter Leitung der Staatsanwaltschaft Traunstein.
Für beide war die Aktion ein Erfolg im Kampf gegen Kinder- und Jugendpornographie. Den Tatverdächtigen sei so aufgezeigt worden, dass sie sich in der vermeintlichen Anonymität des Internets nicht sicher fühlen dürfen.
Pornographie-Delikte steigen innerhalb eines Jahres um mehr als 40 Prozent an
In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Straftaten im Bereich Pornographie, vor allem der Kinderpornographie, stark angestiegen, berichtet die Polizei. Im Dienstbereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd kletterten die Fallzahlen bei der Verbreitung von Pornographie innerhalb eines Jahres um mehr als 40 Prozent in die Höhe (504 Taten in 2021 auf 721 Taten in 2022).
Kinderpornographie: Polizei richtet Arbeitsgruppe ein - Staatsanwaltschaft verstärkt sich
Um dem entgegenzuwirken, richtete das Polizeipräsidium Oberbayern Süd die "Arbeitsgruppen Kinderpornographie" ein. Sie arbeitet eng mit den Staatsanwaltschaften und der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg zusammen, bei der seit Oktober 2020 das Zentrum zur Bekämpfung von Kinderpornographie und sexuellem Missbrauch im Internet (ZKI) angesiedelt ist. Bei der Staatsanwaltschaft Traunstein sind mittlerweile ein Staatsanwalt als Gruppenleiter und drei Staatsanwältinnen speziell für die Verfolgung kinder- und jugendpornographischer Straften zuständig.