Eine Frau aus Kempten und ein Mann aus Günzburg fielen kürzlich auf Betrugsmaschen herein und wurden dabei um ihr Geld betrogen. Die 74-Kemptenerin erhielt am 1. März eine WhatsApp-Nachricht von einer unbekannten Nummer. Der Absender stellte sich als ihre Tochter vor und begründete die neue Nummer mit einem angeblichen Handyverlust. Der unbekannte Täter bat die Frau um Geld, weil er offene Rechnungen begleichen wollte. Die 74-Jährige schöpfte keinen Verdacht und überwies knapp 2.000 Euro an ein ihr unbekanntes Konto. Einem 81-Jährigen aus Günzburg ging es ähnlich. Am 24. Februar rief ihn ein Mann gegen Mitternacht auf seinem Festnetzanschluss an und gab sich als Microsoft-Mitarbeiter aus. Er gab vor, dass es ein Problem am PC des 81-Jährigen gebe. Dieser gewährte ihm daraufhin einen Fernzugriff auf seinen Computer. Der angebliche Microsoft-Mitarbeiter veranlasste mehrere unberechtigte Überweisungen vom Bankkonto des 81-Jährigen auf ein vermutlich ausländisches Konto. Dem Geschädigten entstand nach bisherigen Erkenntnissen ein Vermögensschaden von etwa 100 Euro.
Der Enkeltrick/Schockanruf
Das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West registrierte im Jahr 2021 insgesamt 448 Betrugsversuche mit der Masche "Enkeltrick". In 20 Fällen erbeuteten Betrüger mehr als 200.000 Euro. Im laufenden Jahr sind bereits sechs erfolgreiche Fälle zu verzeichnen. Der Beuteschaden liegt bereits jetzt schon in fast gleicher Höhe.
Der falsche Microsoft-Mitarbeiter
Bei dieser Betrugsmasche kam es im Jahr 2021 zu 150 gemeldeten Fällen. In 17 hiervon waren die falschen Mitarbeiter erfolgreich und erbeuteten mehr als 70.000 Euro. In 2022 erbeuteten sie in 10 erfolgreichen Fällen bereits etwa die gleiche Summe.
Das rät die Polizei
- Seien Sie misstrauisch, wenn der Anrufer seinen Namen nicht selbst nennt.
- Raten Sie nicht, wer bei Ihnen anruft.
- Microsoft ruft niemals bei Ihnen an.
- Installieren Sie keine unbekannten Programme.
- Geben Sie keine Passwörter oder TANs heraus.
Polizei-Pressesprecher im Podcast
Telefonbetrug, Enkeltrick, falsche Polizeibeamte, Love Scamming: Holger Stabik, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Süd-West, bestätigt imPodcast auf all-in.de, dass sich in letzter Zeit die Betrugsversuche häufen. Er erklärt, mit welchen ausgeklügelten und hochprofessionellen Methoden Betrugsbanden versuchen, die Menschen abzuzocken.