Ende Dezember 2023 wurde nach Angaben der Polizei der Fahrer eines Rettungswagens auf einer Einsatzfahrt in Kempten vom Strahl eines Laserpointers geblendet und dabei leicht verletzt. Der 29-Jährige fuhr trotzdem noch weiter zum Klinikum, weil er eine Patientin an Bord hatte.
Anschließend wurde er in einer Spezialklinik untersucht. Dort stellten die Ärzte fest, dass er keine bleibenden Schäden davontrug. Trotzdem dauerte es einige Tage, bis seine Beschwerden komplett abklangen. Die vergleichsweise milden Folgen des Laserpointer-Angriffs können auch daher kommen, dass der Mann nur kurz vom Licht des Laserstrahl geblendet wurde und danach seinen Kopf wegdrehte.
Laserstrahl trifft Autofahrer und Tankstellenmitarbeiterin - Frau verliert kurz Sehfähigkeit
Als die Polizei den Vorfall in der Klinik aufnahm, meldete sich eine Zeugin bei den Beamten. Sie sagte, dass sie einen Tag zuvor in der Nähe des Tatorts eine Gruppe gesehen habe, die mit einem Laserpointer auf die Straße geleuchtet habe.
Zwei Tage später, am 30. Dezember 2023, kam es zu zwei ähnlichen Vorfällen. Ein Autofahrer wurde von einem Laser-Strahl getroffen, allerdings nicht im Gesicht, und die Mitarbeiterin einer Tankstelle. Die Frau lief daraufhin sofort auf die Straße, sah eine Gruppe und rief die Polizei. Sie verlor nach dem Angriff für einige Tage punktuell die Sehfähigkeit auf einem Auge, trug aber ebenfalls keine Spätfolgen davon.
Männer wollten Laserpointer aus dem Ausland "ausprobieren"
Dank der Beobachtungen der Frau konnte die Polizei die Gruppe festhalten und ihre Personalien aufnehmen. Als sie die Männer durchsuchte, fand sie aber keinen Laserpointer. Wegen der genauen Beschreibung der Zeugin gelang es den Beamten aber, den Besitzer zu ermitteln. Dieser, ein 28-jähriger Mann, führte die Polizisten zu der Stelle, an der er das Gerät kurz zuvor versteckt hatte. Sie stellten den Laserpointer sicher.
Die weiteren Ermittlungen ergaben, dass der 28-Jährige das Gerät im Ausland gekauft hatte. Gegenüber der Polizei sagte er, dass er das Gerät zusammen mit zwei Bekannten im Alter von 29 und 38 Jahren "ausprobiert" habe.
Laserpointer ist gefährlich fürs Auge
Die Beamten sandten den Laserpointer zur Begutachtung in das Bayerische Landeskriminalamt. Die Experten stuften ihn in die Laserklasse 3B gem. DIN-Einstufung ein. Das bedeutet, dass schon ein kurzer zufälliger Strahl gefährlich für das Auge werden kann.
Polizeipräsidentin Dr. Claudia Strößner, die im Dezember die Attacke auf den Rettungsdienst scharf verurteilt hatte, freute sich über den Ermittlungserfolg: "Dank der couragierten Meldung einer Zeugin und der schnellen Reaktion der eingesetzten Beamtinnen und Beamten ist es gelungen, diese gedankenlosen und hinterhältigen Angriffe zu unterbinden. Ich bin insbesondere froh, dass alle Opfer wieder vollständig genesen sind und keine Spätfolgen davontragen."
Männer müssen sich wegen gefährlicher Körperverletzung verantworten
Weil einer der Männer keinen festen Wohnsitz in Deutschland hat, musste er einen vierstelligen Geldbetrag als Sicherheitsleistung zahlen. Alle Tatverdächtigen erwartet nach Abschluss der Ermittlungen ein Strafverfahren wegen des Verdachts des Gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr und der gefährlichen Körperverletzung.