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Kampf gegen die Mafia in München: Polizei stellt mehrere Kilo Marihuana sicher - 4 Festnahmen

Polizei durchsucht Wohnungen und Geschäftsräume

Razzia gegen die Mafia in München: Polizei stellt mehrere Kilo Marihuana sicher

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    Zehn Wohnungen und Geschäftsräume hat die Polizei am frühen Mittwochmorgen im Raum München durchsucht. Dabei stießen sie unter anderem auf mehrere Kilo Marihuana.
    Zehn Wohnungen und Geschäftsräume hat die Polizei am frühen Mittwochmorgen im Raum München durchsucht. Dabei stießen sie unter anderem auf mehrere Kilo Marihuana. Foto: Bayerischen Landeskriminalamt

    Seit mehr als drei Jahren ermitteln deutsche, belgische und italienische Behörden nach Angaben des Bayerischen Landeskriminalamts (BLKA) in enger Zusammenarbeit mit Eurojust und Europol in der Operation Eureka gegen eine kriminelle italienische Vereinigung, die in Kalabrien ansässig ist. Die Behörden gehen davon aus, dass sie zur ´Ndrangheta gehört, der kalabrischen Mafia. Die hat laut BLKA personell und wirtschaftlich gefestigte Strukturen in Bayern. Und die Ermittlungen gegen diese Zelle führen die Staatsanwaltschaft München I und das Bayerische Landeskriminalamt. 

    Zelle in München soll in den internationalen Kokainhandel verwickelt sein

    Die Organisation soll in den internationalen Kokainhandel verwickelt sein und Geldwäsche betreiben. Außerdem werfen die Behörden ihr unerlaubten Waffenbesitz, Waffenhandel, Betrugsstraftaten und verschiedene Steuerstraftaten vor. Seit Juli 2020 ermittelt die Staatsanwaltschaft München I und das Bayerische Landeskriminalamt gegen eine Italienerin und sieben Italiener im Alter von 25 bis 48 Jahren, die zu dieser Organisation gehören sollen.

    Ein wichtiger Meilenstein ist den bayerischen Behörden gelungen, als sie kurz bevor der Krypto-Messengerdienstes Sky ECC abgeschaltet wurde, das Kryptohandy eines der wichtigsten Beschuldigten der Operation Eureka identifizieren konnten, als sich der gerade in Bayern aufhielt. Diese Erkenntnis war auch für die italienischen Ermittler ein großer Schritt, betont das BLKA. 

    Die Behörden werfen der Gruppe in München vor, sich unter anderem an der Co-Finanzierung des internationalen Kokainhandels beteiligt zu haben. Sie sollen bei der Logistik geholfen und Geldwäsche betrieben haben.

    Über 130 Polizisten sind an Durchsuchungen im Raum München beteiligt

    Am Mittwochmorgen durchsuchten mehr als 130 Polizisten zehn Wohnungen und Geschäftsräume, darunter drei Betriebe für Fahrzeugpflege, in Stadt und Landkreis München. Außerdem nahmen sie vier Verdächtige fest, gegen die ein italienischer EU-Haftbefehle vorliegt. Dabei waren auch Spezialeinheiten der Bayerischen Polizei im Einsatz. In einem der Geschäftsräume stellten die Beamten mehrere Kilo Marihuana sicher. Die Beamten wollen die weiteren Ermittlungen in enger Abstimmung mit den italienischen Behörden führen. 

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    Foto: Bayerisches Landeskriminalamt

    Fast 25 Tonnen Kokain und über 22 Millionen Euro

    Alleine zwischen Oktober 2019 und Januar 2022 konnten die italienischen und belgischen Behörden der kriminellen Vereinigung Einfuhr und Handel von fast 25 Tonnen Kokain zuordnen. Außerdem sollen mehr als 22 Millionen Euro von Kalabrien nach Belgien, in die Niederlande und nach Südamerika geflossen sein. Bei der Operation Eureka handelt es sich in Italien um eines der größten und bedeutendsten Verfahren im Bereich der Organisierten Kriminalität in den vergangenen Jahren.

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