Zwei jugendliche Marokkaner sind am Montagabend unter lebensgefährlichen Bedingungen unerlaubt nach Deutschland eingereist. Die Teenager waren laut der Bundespolizei in Tschechien unter einen Lkw geklettert und als "blinde Passagiere" nach Deutschland gefahren. Ein Augenzeuge beendete die Horrorfahrt.
Autofahrer sieht Füße unter Lkw
Ein Autofahrer hatte am Montagabend gegen 18:30 Uhr auf der B20 auf Höhe Cham einen Lkw überholt. Dabei konnte er sehen, wie die Füße der Jugendlichen unter dem Kennzeichen des Lkw hervorschauten. Dem Chamer gelang es, den Lastwagen bei Höfen zu stoppen. Zur offensichtlichen Überraschung des Lkw-Fahrers krochen beim Halt zwei Jugendliche unter dem Auflieger hervor und flohen in ein angrenzendes Waldstück. Der Autofahrer verständigte die Polizei. Der Lkw-Fahrer setzte seine Fahrt fort. Mehrere Streifen der Polizeiinspektion Cham und der Bundespolizeiinspektion Waldmünchen fahndeten bis Mitternacht nach den beiden Personen. Die Suche musste zunächst ergebnislos abgebrochen werden. Am Dienstag gegen 11:30 Uhr konnte eine Streife der Polizeiinspektion Cham die beiden "blinden Passagiere" dann auf der B20 bei der Auffahrt Wilting stellen. Die 15 beziehungsweise 14 Jahre alten Marokkaner hatten weder einen gültigen Reisepass noch einen erforderlichen Aufenthaltstitel.
Bundespolizei ermittelt
Die zuständige Bundespolizei Waldmünchen hat Ermittlungen wegen unerlaubter Einreise aufgenommen. Die Jugendlichen gaben an, in Tschechien ohne Wissen des Fahrers unter den Lkw geklettert zu sein. Die Fahrt habe weniger als eine Stunde gedauert. Die Pullover der Jugendlichen wiesen Brandspuren auf. Zudem rochen die Teenager stark nach Abgasen. Die Bundespolizei hat die Minderjährigen in die Obhut des Jugendamtes Cham übergeben.