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Jeder fünfte Verkehrstote in Bayern ein Motorradfahrer

Polizei informiert

Jeder fünfte Verkehrstote in Bayern ein Motorradfahrer

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    Bei Motorradfahrern sehr beliebt: Der Jochpass bei Bad Hindelang im Oberallgäu (Symbolbild).
    Bei Motorradfahrern sehr beliebt: Der Jochpass bei Bad Hindelang im Oberallgäu (Symbolbild). Foto: Ralf Lienert

    Rund 53 Prozent der Verkehrsunfälle mit tödlichem Ausgang werden von den motorisierten Zweiradfahrern selbst verursacht. Außerdem ist jeder fünfte Verkehrstote und jeder neunte Verletzte in Bayern ein Motorradfahrer. Das gibt das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West in einem Verkehrssicherheitskonzept für Motorradfahrer bekannt. 

    Die Zahl der getöteten Motorradfahrer bei Unfällen ist rückläufig 

    Obwohl die Zahl der Zulassungen an Motorrädern in den letzten Jahren in Bayern auf knapp 945.000 angestiegen ist, werden bei Unfällen seit 2011 demnach immer weniger Zweiradfahrer verletzt oder getötet.  Konkret waren 2019 bayernweit rund 8.500 Motorradfahrer an Unfällen beteiligt. Verletzt wurden etwa 7.500 Motorradfahrende (Fahrer und Mitfahrer). Im Vergleich zum Jahr 2011 ist das ein Rückgang von guten zwölf Prozent. Im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West stieg die Anzahl an Motorradunfällen von 2011 (476) bis 2019 (714) an. Die Zahl der Unfälle mit getöteten Motorradfahrern ging von 21 auf 9 zurück. 

    Jugendliche und Erwachsene 45+ besonders gefährdet 

    Auffällig ist, dass vor allem junge Biker und Wiedereinsteiger zwischen 45 und 54 Jahren besonders gefährdet sind. Wie die Polizei mitteilt, ist fast jeder fünfte Unfallbeteiligter ein Jugendlicher: Das hängt wohl mit wenig Fahrerfahrung zusammen und damit, dass Jugendliche eher dazu neigen, Grenzen zu überschreiten. Erwachsene Motorradfahrer zwischen 45 und 54 Jahre haben grundsätzlich ausreichend Fahrerfahrung. Weil diese Personengruppe nach einer längeren Motorrad-Pause nicht mehr gewohnt ist, die Maschine zu fahren, kann es sein, dass die geübte und sichere Beherrschung der Maschine verloren gegangen ist.  Die Polizei empfiehlt bei längerer Motorradabstinenz deswegen ein Wiedereinsteiger-Kurs. 

    Nach vielen Jahren wieder aufs Motorrad? Am besten mit Wiedereinsteiger-Training

    "Je schneller gefahren wird, desto schwerer sind die Unfallfolgen", heißt es von der Polizei. "Seit Jahren sind Geschwindigkeitsüberschreitungen und nicht angepasste Geschwindigkeit die Hauptunfallursachen bei Verkehrsunfällen mit Schwerverletzten oder Toten". Der Abstand spielt bei Unfällen ebenfalls eine Rolle. Die Einhaltung des Sicherheitsabstandes ist wichtig, um bei unvorhergesehenen Situationen Sicherheitsreserven zu haben. Das gelte auch für Motorradfahrer, die in Gruppen unterwegs sind. Zwischen 2011 und 2019 ist die Zahl der Abstandsunfälle um 140 gestiegen.  Um Gefahren zu vermeiden, gilt es, die zulässige Geschwindigkeit einzuhalten und gefährliche Überholmanöver zu vermeiden. Außerdem können Motorradfahrer mit einer Warnkleidung dazu beisteuern, dass andere Verkehrsteilnehmer sie nicht so leicht übersehen.

    Podcast 

    In unserem Podcast erfahren Sie beispielsweise, ob die Geschwindigkeitsreduzierung auf Tempo "60" am Jochpass bei Bad Hindelang im Oberallgäu, einem beliebten Ausflugsziel für Motorradfahrer, was gebracht hat: 

    Motorradkontrollen im Allgäu: Wegelagerei oder lebensnotwendig?

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