Einem Bericht der Bundespolizeidirektion München zufolge wollte am Mittwoch eine Streife der Kemptener Bundespolizei den Fahrer eines Kastenwagens mit italienischer Zulassung vor dem Grenztunnel Füssen kontrollieren. Der ausreisende Fahrer bemerkte offenbar die Anhaltesignale des Beamten und fuhr zunächst langsamer. Dann beschleunigte er jedoch und fuhr in den Grenztunnel ein, woraufhin die Bundespolizisten die Verfolgung aufnahmen und die österreichische Polizei verständigten.
Italienischer Fahrer ohne Papiere unterwegs
Während der Verfolgung wurden der Bundespolizei zufolge weder die Beamten, noch der flüchtende Fahrer oder andere Verkehrsteilnehmer gefährdet. Nach etwa zehn Kilometern, nahe der Anschlussstelle Reutte-Süd, leitete die Streife den Transporterfahrer schließlich von der Fernpassstraße ab. Beamte der Polizeiinspektion Reutte übernahmen dann die Kontrolle. Der 52-jährige Fahrer konnte den Polizisten keinerlei Ausweisdokumente vorweisen. Die mündlich angegebenen Personal- und Fahrerlaubnisdaten des Italieners konnten jedoch recherchiert und bestätigt werden.
Smart auf der Ladefläche sorgt für Erstaunen
Beim Blick in den Transporter staunten die deutschen wie auch die österreichischen Beamten nicht schlecht. Dem Bericht der Bundespolizei zufolge hatte der Italiener auf der Ladefläche neben zahlreichen Kartons und anderen Gegenständen, einen Kleinstwagen auf Europaletten geladen. Das kleine Auto der Marke "Smart" hatte der Mann nachweislich gekauft.
Umfangreiche Mängelliste
Wegen der Sprachbarriere konnten die Beamten nicht viel in Erfahrung zu bringen, außer, dass der Mann von der Arbeit kam. Die Reuttener Beamten stellten neben der ungewöhnlichen Fracht noch zahlreiche weitere Mängel an dem Transporter fest. Insbesondere die Beleuchtung, Ladungssicherung sowie die Reifen seines geliehenen, über 14 Jahre alten Autos entsprachen nicht den Vorschriften. Wegen der festgestellten Verstöße erwartet den Fahrer nun mehrere Verwaltungsstrafen. Nachdem der Italiener seine Ladung ordnungsgemäß gesichert hatte, durfte er die Heimfahrt antreten.