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Illegale Einreise auf der A96 bei Lindau: Fünf Syrer und ein Afghane wollen mit Fernbus unerlaubt nach Deutschland einreisen

Kontrolle der Bundespolizei in Lindau

Sechs Migranten wollen mit Fernbus illegal nach Deutschland einreisen

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    Bei der Kontrolle eines Fernreisebusses am Mittwoch auf der A96 bei Lindau stieß die Bundespolizei auf sechs Migranten, die illegal nach Deutschland einreisen wollten. (Symbolfoto)
    Bei der Kontrolle eines Fernreisebusses am Mittwoch auf der A96 bei Lindau stieß die Bundespolizei auf sechs Migranten, die illegal nach Deutschland einreisen wollten. (Symbolfoto) Foto: Bundespolizei

    Vierköpfige Reisegruppe aus Syrien will über die A96 bei Lindau illegal nach Deutschland reisen

    Lindauer Bundespolizisten kontrollierten am  Mittwochmorgen auf der A96 beim Grenzübergang Hörbranz einen Fernreisebus, der von Turin nach Nürnberg unterwegs war. Dabei überprüften sie eine vierköpfige Reisegruppe aus Syrien, einen 19-Jährigen und seine 24-jährige Schwester sowie eine 22-jährige Freundin mit ihrem siebenjährigen Bruder. Die drei Erwachsenen zeigten den Polizisten neben ihren Reisepässen schweizerische Wegweisungsverfügungen. Der siebenjährige Junge hatte laut Polizei keinen Ausweis dabei.

    Ehemann organisierte Reise für Frau und kleinen Bruder 

    Ersten Ermittlungen der Polizei zufolge hatte der nach islamischen Recht angetraute Ehemann der 22-Jährigen, den sie nie zuvor gesehen hatte, die Reise mitorganisiert und die Bustickets gekauft. Der mutmaßliche Schleuser, ein 27-jähriger Syrer, ist geduldeter Ausländer in Deutschland und wohnt in Brandenburg. Die 22-Jährige sagte den Beamten, dass sie ihren kleinen Bruder mitgenommen habe, um später ihre Eltern nach Deutschland holen zu können. 

    Die Vier kassierten Anzeigen wegen versuchter unerlaubter Einreise. Die Bundespolizisten schickten sie am Nachmittag nach Österreich zurück. Jetzt ermitteln sie gegen den mutmaßlichen Organisator der Reise wegen versuchten Einschleusens von Ausländern.

    Syrer weist sich mit dem Pass eines anderen aus

    Die Bundespolizisten ertappten in dem Bus auch noch einen 29-jährigen Syrer bei der unerlaubten Einreise, wie sie berichten. Der Mann legte den Beamten einen belgischen Ausweis vor. Doch die Bundespolizisten erkannten, dass der Pass nicht dem Syrer gehörte. Der zeigte den Polizisten schließlich ein Handyfoto seines syrischen Reisepasses.

    Die Beamten stellten fest, dass die belgischen Behörden den abhandengekommenen Ausweis schon 2016 schengenweit zur Sicherstellung ausgeschrieben hatten. Der Migrant sagte den Beamten, dass er mit seiner Frau und seinen zwei Kindern zehn Jahre in der Türkei gelebt habe. Für seine Schleusung mit dem Motorboot nach Griechenland habe er 5.000 Euro gezahlt. Die Flugtickets von Athen nach Mailand, das Fernbusticket sowie den Ausweis habe er dann in Griechenland für weitere 4.000 Euro erhalten.

    Die Bundespolizisten zeigten den Mann wegen Missbrauchs von Ausweispapieren und versuchter unerlaubter Einreise an. Der Migrant musste eine Sicherheitsleistung von 150 Euro hinterlegen, ehe er zurück nach Österreich musste. 

    Afghane versucht mit erschlichenem Visum nach Deutschland einzureisen

    Auf dem Kontrollplatz in Sigmarszell war die Busreise auch für einen Afghanen zu Ende. Der Mann zeigte den Beamten seinen afghanischen Reisepass und ein italienisches Ausbildungsvisum, das ein Jahr gültig ist.

    Der Mann behauptete, dass er für ein paar Tage seinen Cousin in München besuchen wolle. Doch seine zwei großen Koffer und mehr als 1.000 Euro Bargeld sprachen gegen diese Geschichte. Nachdem sich der Mann mehrmals bei seinem Reiseziel und der Reisedauer widersprochen hatte, gab er zu, dauerhaft in Deutschland bleiben zu wollen.

    Die Polizisten fanden außerdem heraus, dass der Mann das Visum nur erhalten hatte, weil er bei der Antragstellung falsche Angaben gemacht hatte. Der Afghane wurde wegen Visaerschleichung und versuchter unerlaubter Einreise angezeigt. Auch er musste zurück nach Österreich.

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