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Großfamilie mit Gepäck in Transporter gequetscht - Bundespolizei stoppt Schleuserfahrt

15 Migranten in einem Fahrzeug

Großfamilie mit Gepäck in Transporter gequetscht - Bundespolizei stoppt Schleuserfahrt

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    Einen ungewöhnlichen Anblick erlebten Bundespolizisten am Grenzübergang Hörbranz auf der A96. Ein mutmaßliches Schleuser-Paar wollte eine dreizehnköpfige ukrainische Familie unter lebensgefährlichen Umständen in einem Transporter über die Grenze schmuggeln.
    Einen ungewöhnlichen Anblick erlebten Bundespolizisten am Grenzübergang Hörbranz auf der A96. Ein mutmaßliches Schleuser-Paar wollte eine dreizehnköpfige ukrainische Familie unter lebensgefährlichen Umständen in einem Transporter über die Grenze schmuggeln. Foto: Bundespolizei

    Lindauer Bundespolizisten hatten am frühen Morgen am Kontrollplatz Sigmarszell den Transporter mit ukrainischer Zulassung gestoppt. Als die Beamten das Fahrzeug kontrollierten, staunten sie nicht schlecht. Laut einem Bericht, den die Bundespolizei Kempten veröffentlicht hatte, waren in dem Fahrzeug vier Erwachsene und elf Kinder aus der Ukraine eingepfercht. Das Fahrzeug war allerdings nur zur Beförderung von neun Personen zugelassen.

    Kinder teils ungesichert im Fahrzeug

    Einige der Kinder befanden sich zudem nicht angeschnallt und ohne Kindersitze im rückwärtigen Bereich des Fahrzeugs. Hinter ihnen stapelten sich bis unter das Dach Säcke und sonstige Ladung. Der 38-jährige Fahrer und die 37-jährige Beifahrerin, die mit Wohnsitz in Ostfriesland gemeldet sind, wiesen sich mit ihren ukrainischen Reisepässen und deutschen Aufenthaltstiteln aus.

    Ersten Ermittlungen der Bundespolizei zufolge besitzt der mutmaßliche Schleuser neben der ukrainischen auch die ungarische Staatsbürgerschaft. Der Mann hatte jedoch als Ukrainer in Deutschland einen Asylantrag gestellt.

    Eltern legen falsche Bescheinigungen vor

    Bei den 13 mitreisenden Personen handelte es sich um eine im Landkreis Lörrach gemeldete Familie. Die 36-jährige Mutter und der 37-jährige Vater legten neben ihren ukrainischen Reisepässen ihre deutschen Fiktionsbescheinigungen vor. Die elf Kinder, zwischen einem Jahr und 16 Jahren alt, hatten Reisepässe und waren in der Bescheinigung der Mutter eingetragen. Laut Bundespolizei bescheinigten diese deutschen Dokumente jedoch nur die Beantragung eines längerfristigen legalen Aufenthalts. Sie berechtigen jedoch nicht zur Aus- und anschließenden Wiedereinreise.

    Fahrer wurden angeblich 1.000 Euro versprochen

    Während der Vernehmungen verwickelte sich die Erwachsenen in Widersprüche, was das Zustandekommen der Fahrgemeinschaft, das Reiseziel und die Gegenleistung für die Fahrt betraf. Die Bundespolizei geht davon aus, dass der Fahrer die Familie gezielt abgeholt und sie mindestens bis München bringen sollte. Eigenen Angaben zufolge wollte die Migrantenfamilie jedoch in die Ukraine reisen. Für die Mitnahme seien dem Fahrer 1.000 Euro versprochen worden.

    Mehrere Anzeigen gegen Familie und Schleuser-Paar

    Die Beamten zeigten den Fahrer wegen versuchten Einschleusens von Ausländern unter lebensgefährdenden Umständen, Betruges und Urkundenunterdrückung an und informierten die zuständige Ausländerbehörde über den Sachverhalt.  Auch seine Beifahrerin, die Besitzerin des Transporters, wird sich ebenso wegen versuchten Einschleusens von Ausländern verantworten müssen. Die Familie erhielt Anzeigen wegen versuchter unerlaubter Einreise. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen leiteten die Bundespolizisten alle Ukrainer an die zuständigen Ausländerbehörden weiter.

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