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Großbrand bei Kempten: Feuer unter Kontrolle - Ursache für Feuer bleibt ungeklärt

Brand in Lagerhalle am 22. August

Lagerhalle bei Großbrand nahe Kempten zerstört - Ursache für Feuer bleibt ungeklärt

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    Die Ursache für den Großbrand in einer Lagerhalle in Durach-Weidach am 22. August wird unklar bleiben. Das Feuer wütete zu stark.
    Die Ursache für den Großbrand in einer Lagerhalle in Durach-Weidach am 22. August wird unklar bleiben. Das Feuer wütete zu stark. Foto: Benjamin Liss/Markus Dorer

    Update (Mittwoch, 20. September 2023):

    Nach dem Großbrand einer Lagerhalle in Durach am 22. August 2023 sind die Ermittlungen der Kriminalpolizeiinspektion Kempten zur Brandursache abgeschlossen. Der Polizei nach lässt sich nicht mehr klären, was den Brand verursacht hat. Der Brand wütete demnach so stark, dass die Lagerhalle komplett zerstört wurde. Dies und die Löscharbeiten während des Brandes sorgten dafür, dass es den Ermittlern der Kriminalpolizeiinspektion Kempten mit Unterstützung des Bayerischen Landeskriminalamts nicht mehr gelang, die Brandursache zu rekonstruieren. Bei dem Brand entstand nach vorläufigen Schätzungen der Kripo ein Schaden in zweistelliger Millionenhöhe. Die Ermittlungen in dem Fall werden in Kürze abgeschlossen sein und an die Staatsanwaltschaft Kempten übergeben.

    Ursprungsmeldung vom Brand am Dienstag, den 22. August 2023:

    Ein Großbrand bei Kempten beschäftigte am Dienstag (22.8.2023) Feuerwehren, Polizei und Rettungskräfte: In einer Lagerhalle am Sportplatzweg in Durach-Weidach war gegen 2.45 Uhr ein Feuer ausgebrochen, das sich zu einem Großbrand entwickelte. Die Löscharbeiten der Feuerwehren, die mit einem Großaufgebot anrückten, dauerten über Stunden hinweg. Erst am Dienstagmittag berichtete das zuständige Landratsamt Oberallgäu, dass der Brand der Lagerhalle unter Kontrolle sei. Dennoch waren auch am Nachmittag noch Mitglieder der Feuerwehren vor Ort, um weitere Glutnester abzulöschen. Das sei bei einem Brand in dieser Größenordnung normal, sagte eine Sprecherin der Polizei.

    Verletzt wurde bei dem Großbrand niemand. In einer ersten Meldung hatte die Polizei noch von zwei Verletzten gesprochen. Diese Menschen seien jedoch nur vorsorglich vom Notarzt untersucht worden. Der gab dann am Nachmittag Entwarnung.

    In der Logistikhalle waren nach Angaben eingemieteten Logistikfirma Kunststoffgranulat und Speichermodule eingelagert, was das Löschen enorm erschwerte. Blau-grauer Rauch und Gestank zogen bis in den Mittag hinein nahezu über die ganze Stadt Kempten und hinunter ins Illertal bis nach Dietmannsried.

    Großbrand in Kempten: Rauchschwaden liegen über der Stadt Kempten und den angrenzenden Gemeinden.
    Großbrand in Kempten: Rauchschwaden liegen über der Stadt Kempten und den angrenzenden Gemeinden. Foto: Benjamin Liss

    Bereits in der Nacht mussten Anwohner in unmittelbarer Nähe der brennenden Halle ihre Wohnungen verlassen. Einsatzkräfte fuhren durch die betroffene Gegend, warnten in Lautsprecherdurchsagen vor dem Rauch. Auch die Warnapp NINA schlug an. "Es besteht keine Gefahr. Bitte schließen Sie vorsorglich Fenster und Türen und halten Sie diese geschlossen", hieß es darin. Außerdem solle man unnötige Aufenthalte im Freien vermeiden.

    Mittags rückten auf Bitte des Landratsamtes Spezialisten der Berufsfeuerwehr München an. Sie überprüften an der Ludwigshöhe und direkt am Brandort die Luft und kamen laut Amt zum Schluss, dass "aktuell keine Belastungen in der Luft feststellbar" war. Wie groß die Belastung der Luft in den Stunden zuvor war, ist derzeit unklar. Die Behörden teilten nur mit, es könne "nicht gänzlich ausgeschlossen werden", dass der Rauch "potentielle gesundheitsgefährdende Stoffe" enthält.

    Kontaminiertes Löschwasser löst Fischsterben in der Durach aus - Warnung vor Baden

    Folgen hatte Brand und Brandbekämpfung auf jeden Fall für die Natur. Wie das Landratsamt am Nachmittag berichtete, sei "ein kleiner Teil kontaminiertes Löschwasser" in die Durach gelangt und habe dort für "ein Fischsterben in einem kurzen Bereich gesorgt", nämlich von Heidach bis zur Iller. Das Löschwasser werde aktuell in Containern gesammelt und auch beprobt. Mit Ergebnissen sei erst in ein paar Tagen zu rechnen. "Derzeit wird vom Baden und Betreten im Bereich der Durach ab Brücke Durach-Straße bis zum Einlauf in die Iller abgeraten", hieß es weiter.

    Mehr Bilder vom Brand in Kempten gibt es in unserer Galerie:

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    Feuer in Lagerhalle bei Kempten-Durach - Rauch und Gestank in der ganzen Stadt

    Nachdem der Brand am Nachmittag unter Kontrolle war, konnten die evakuierten Anwohner wieder zurück in ihre Wohnungen. Die Rückkehr erfolgte nach und nach - und unter Begleitung von Feuerwehrleuten. Diese überprüfen, ob die Wohnungen und Häuser in der Nähe der Brandstelle gefahrlos betreten werden können. Das teilte Bürgermeister Gerhard Hock im Gespräch mit unserer Redaktion mit.

     Helferinnen und Helfer hatten die Betroffenen vorher in einer Notunterkunft mit Essen und Trinken versorgt. Zwischenzeitlich waren mehr als 90 Menschen an der Sammelstelle bei der Landbäckerei Sinz.

    Zwei betroffene Seniorinnen lobten die Einsatzkräfte: „So toll, dass alles reibungslos geklappt hat“, sagte eine 83-Jähre, die nachts durch einen lauten Knall geweckt worden war. Dann sah sie aus dem Fenster „nur Rot“. Ihre Freundin (84), die nebenan lebt, wurde von den Nachbarn geweckt. Beide trugen in der Notunterkunft noch ihr Nachthemd - für mehr war in der Nacht keine Zeit.

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    Brand bei Kempten in Durach-Weidach: Das berichten Anwohner

    Anwohner berichteten Reportern der Allgäuer Zeitung vor Ort, dass sie schon vor Zubettgehen einen seltsamen Geruch wahrgenommen hätten - nachts wachten sie dann durch einen lauten Knall auf. Da brannte die Halle bereits lichterloh. 

    Die Feuerwehr war mit zahlreichen Fahrzeugen im Einsatz und konnte das Feuer auf die Logistikhalle begrenzen. Diese brannte jedoch komplett nieder - der Schaden dürfte in die Millionen gehen. Laut Einsatzzentrale der Polizei wurden bei dem Brand bei Kempten auch etliche Autos in Mitleidenschaft gezogen worden. Sie fingen wegen der großen Hitze Feuer, auch umliegende Gebäude wurden beschädigt.

    In der brennenden Halle war früher ein Lager eines großen Möbelhauses in Kempten. Inzwischen wurde die Halle von einem großen Logistikunternehmen genutzt. Ein geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens bedankte sich ausdrücklich bei Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei: „Sie haben das Übergreifen des Feuers auf umliegende Gebäude verhindert und es wurde niemand verletzt. Die Einsatzkräfte haben wirklich extrem gute Arbeit geleistet.“

    Am frühen Abend hob das Landratsamt die Warnmeldung für die Region auf. Der Brand gelte als gelöscht, es gebe keine Rauchentwicklung mehr. Mitglieder der Feuerwehr bleiben jedoch zur Beobachtung noch mehrere Stunden vor Ort.

    Auf allgauer-zeitung.de findet ihr weitere Informationen zu dem Großbrand in Durach-Weidach am Dienstag. 

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