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Glatteis Stuttgart, Bayern und Baden-Württemberg: Blitzeis heute - Mehr als 1000 Unfälle

Blitzeis gestern am Mittwoch

Glatteis-Chaos in Bayern und Baden-Württemberg: Zwei Tote und mehr als 1000 Unfälle

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    Nach einem Unfall bei Glatteis mit mehreren Fahrzeugen stehen Helfer und Beteiligte an den Autos auf einer Straße. Auf spiegelglatten Straßen hat die Polizei in Baden-Württemberg am Morgen insgesamt mehr als 1000 Unfälle gezählt.
    Nach einem Unfall bei Glatteis mit mehreren Fahrzeugen stehen Helfer und Beteiligte an den Autos auf einer Straße. Auf spiegelglatten Straßen hat die Polizei in Baden-Württemberg am Morgen insgesamt mehr als 1000 Unfälle gezählt. Foto: picture alliance/dpa | Jason Tschepljakow

    In den frühen Morgenstunden am Mittwoch (15.1.2025) mussten Autofahrerinnen und Autofahrer im Süden Deutschlands extrem vorsichtig sein. Der Grund: Glatteis, das in Bayern und Baden-Württemberg zu zahlreichen Unfällen führte.

    Glatteis in Bayern: Autofahrer stirbt auf A92

    Glatteis hat in Bayern am frühen Morgen zu vielen Unfällen geführt, berichtet die Deutsche Presseagentur (dpa). Auf der A92 in Niederbayern starb demnach ein Mann. Er war mit seinem Auto in einen Lastwagen gekracht, der sich wegen der Glätte auf der Straße quergestellt hatte, wie die Polizei in Straubing mitteilte. Die Autobahn Richtung Deggendorf wurde zwischen den Anschlussstellen Moosburg-Nord und Landshut West komplett gesperrt. 

    Zahlreiche Unfälle wegen Blitzeis in Bayern

    Auch in anderen Teilen des Freistaats ereigneten sich zahlreiche Unfälle. Einige Menschen wurden verletzt, meist blieb es aber nach Angaben der Polizei bei kleineren Blechschäden. In einigen Gegenden fiel zudem der Präsenzunterricht an den Schulen aus, etwa in Ansbach, Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim, Neustadt an der Waldnaab und Weiden in der Oberpfalz. 

    Am Mittwochmorgen steht in Sommerhausen im Landkreis Würzburg ein schwer beschädigter Bus in einem Torbogen. Eine Insassin des Busses zog sich bei dem Unfall schwere Verletzungen zu, weitere Mitfahrer wurden leicht verletzt.
    Am Mittwochmorgen steht in Sommerhausen im Landkreis Würzburg ein schwer beschädigter Bus in einem Torbogen. Eine Insassin des Busses zog sich bei dem Unfall schwere Verletzungen zu, weitere Mitfahrer wurden leicht verletzt. Foto: picture alliance/dpa/NEWS5 | Pascal H.

    Im unterfränkischen Sommerhausen prallte ein Linienbus bei Straßenglätte am Morgen gegen einen Torbogen. Sieben Menschen wurden verletzt, eine Frau davon schwer. Die Unfallursache war zunächst unklar. Ein Sachverständiger soll klären, ob es ein technisches Problem mit dem Fahrzeug gab oder ein anderer Grund für den Unfall infrage kommt. 

     Unfall auf A3 bei Regensburg: Mindestens ein Toter

    Bei einer Serie von Unfällen auf eisglatter Straße ist auf der A3 bei Regensburg mindestens ein Mensch gestorben. Zur Zahl der Verletzten und zum genauen Hergang konnte die Polizei zunächst keine Angaben machen, heißt es seitens der dpa. Der Unfall ereignete sich auf der Fahrbahn Richtung Passau zwischen den Anschlussstellen Regensburg Ost und Burgweinting. Wegen der Vielzahl an Unfällen wurde die Autobahn in beide Richtungen gesperrt. Welche Rolle die Glätte bei dem Unfall spielte, wird noch ermittelt. Auch im Allgäu hat sich bei leichtem Schneefall ein schwerer Unfall ereignet. Inwiefern Glätte hier ein Rolle spielte, muss noch geklärt werden.

     Glatteis und Blitzeis heute in Baden-Württemberg: Über 1000 Unfälle

    In Baden-Württemberg herrschte wegen Glätte und Blitzeis absolutes Chaos auf den Straßen. Auf den spiegelglatten Straßen haben sich am Morgen in weiten Teilen Baden-Württembergs mehr als 1.000 Unfälle ereignet. Zahlreiche Menschen wurden verletzt, niemand von ihnen nach ersten Angaben der Polizei schwer.  

    Massenkarambolage mit mehr als zwei Dutzend Autos

    Bei einer Massenkarambolage in Baden-Württemberg auf der B27 in Hechingen nahe Tübingen fuhren mehr als zwei Dutzend Autos aufeinander, zwei Menschen wurden leicht verletzt. "Ich habe so etwas noch nie selbst erlebt", sagte ein Polizeisprecher. "Der Regen ist auf der Windschutzscheibe sofort gefroren." Auf der A8 bei Pforzheim staute sich der Verkehr zeitweise auf einer Länge von 18 Kilometern - Grund war ein Glatteisunfall, bei dem drei Lkw und vier Pkw ineinander fuhren. Dabei wurde ein Mensch verletzt.

    Zwei Dutzend Unfälle mit neun Verletzten im Bereich des Polizeipräsidiums Ravensburg

    In den Landkreisen Ravensburg, Sigmaringen und im Bodenseekreis sorgten Glatteis und winterliche Verhältnisse für rund zwei Dutzend Unfälle. Laut dem Polizeipräsidium Ravensburg gingen die Unfälle glücklicherweise überwiegend eher glimpflich aus und es blieb zumeist bei Blechschäden. Insgesamt wurden mit Stand 12:30 Uhr bei sieben Unfällen neun Personen eher leicht verletzt. Der entstandene Gesamtsachschaden aller Unfälle wird derzeit auf rund 190.000 Euro beziffert. 

    Viele Patienten in Notaufnahmen

    Die Wetterlage wirkte sich am Vormittag auch auf zahlreiche kommunale Dienste aus. Wegen spiegelglatter Straßen und Wege mussten die Notaufnahmen überdurchschnittlich viele Patienten behandeln. Eine Sprecherin der SLK Kliniken in Heilbronn sprach von einem massiven Patientenaufkommen in den Notaufnahmen.

    Auch am Klinikum Stuttgart waren am Morgen deutlich mehr Behandlungen notwendig als sonst üblich. Alleine am Morgen seien rund 50 Patienten in der Notaufnahme behandelt worden, sagte ein Sprecher der Klinik. Normalerweise würden rund 80 Patienten am ganzen Tag behandelt. "Schwerpunkte sind Knochenbrüche am Unterarm und am Handgelenk", sagte der Sprecher. Man habe wegen der vielen Patienten die Notaufnahme auch personell verstärkt. Vom Rettungsdienst gebe es minütlich neue Anfragen, ob weitere Patienten aufgenommen werden könnten.

    Glatteis schränkt Flugverkehr in Stuttgart ein

    Gefrierender Regen hat am Morgen den Betrieb am Stuttgarter Flughafen beeinträchtigt. Zeitweise war der Flugbetrieb ausgesetzt worden, da der Winterdienst auf der Landebahn im Einsatz war. Das hatte Folgen für die Starts, hier gab es einer Sprecherin zufolge große Verspätungen. Zwei Maschinen, die in Stuttgart landen wollten, seien auf andere Flughäfen ausgewichen. Eine landete in Nürnberg und eine am Baden-Airport bei Karlsruhe. 

    In der Nacht sowie am frühen Morgen rutschten Autos auch im Sauerland in NRW, etwa in andere parkende Wagen oder auch mal gegen eine Laterne, wie ein Sprecher der Polizei berichtete. Besonders hohe Schäden oder Verletzte habe es hier aber bislang nicht gegeben. 

    Laut DWD war am Morgen von der Mitte bis in den Süden Deutschlands mit glatten Straßen zu rechnen, für Teile Sachsens galt zeitweise eine amtliche Unwetterwarnung. Fußgänger, Auto- und Fahrradfahrer sollten laut DWD achtsam sein, nicht notwendige Aufenthalte im Freien sollten gegebenenfalls vermieden werden. Es könne zu Straßensperrungen und erheblichen Beeinträchtigungen auf allen Verkehrswegen kommen.

    Entspannung im Tagesverlauf

    Grund für das Glatteis ist eine seit wenigen Tagen von Norden her aufziehende Warmfront, die Regen und Sprühregen mit sich bringt. Fällt dieser auf kalte Böden, kann er gefrieren und eine Glatteisschicht bilden. Im Laufe des Mittwochs dürfte sich die Wetterlage laut DWD dank eines verstärkten Hochdruckeinflusses allmählich entspannen. Bis zum Mittag soll die Glättegefahr abnehmen.

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