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Geretsried: Polizei ermittelt gegen drei Männer wegen mehrerer Straftaten

Wiederholungstäter

Mysteriöse Schüsse und Brandstiftungen: Polizei Geretsried ermittelt gegen drei Männer wegen mehrerer Straftaten

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    In Geretsried hat die Polizei mehrere Straftaten geklärt. Hauptverdächtige sind drei Männer. Ihnen wird unter anderem Brandstifung und Schusswaffenmissbrauch vorgeworfen. (Symbolbild)
    In Geretsried hat die Polizei mehrere Straftaten geklärt. Hauptverdächtige sind drei Männer. Ihnen wird unter anderem Brandstifung und Schusswaffenmissbrauch vorgeworfen. (Symbolbild) Foto: Lisa Hauger

    Den zwei Heranwachsenden (19 und 20) und einem erwachsener Angehörigen (55), wird unter anderem Brandstiftungen an drei Autos vorgeworfen. Bürgerinnen und Bürger waren laut Polizei verunsichert, weil im letzten Jahr und auch 2024 in Geretsried immer wieder Knall- und Schussgeräusche zu hören waren, deren Herkunft zunächst unklar war.

    Polizei muss immer wieder zu Einsätzen ausrücken

    Die Polizeiinspektion Geretsried musste immer wieder aufwändige Einsätze fahren, konnte die Ursachen zunächst aber nicht ergründen. Bis bei Durchsuchungen im September 2023 bei zwei jungen Einheimischen Schreckschusswaffen, Vermummungen und diverse pyrotechnische Gegenstände beschlagnahmt werden konnten. Entsprechende Ermittlungsverfahren wurde eingeleitet und an die sachleitende Staatsanwaltschaft München II abgegeben. Der Polizei zufolge hielt dies die beiden Heranwachsenden allerdings nicht davon ab, zahlreiche weitere Straftaten zu begehen.  

    Bewohner melden Schüsse

    Nachdem besorgte Bürger am Abend des 9. Februar 2024 erneut mehrere Salven von "Schüssen" gemeldet hatten, konnten Streifenwagenbesatzungen aus Geretsried und Wolfratshausen drei junge Männer im Alter von 15, 19 und 20 Jahren mit Schreckschusswaffen im Keller eines Wohnhauses stellen und in Gewahrsam nehmen. Eine weitere Schreckschusswaffe wurde in derselben Nacht bei einer Durchsuchung sichergestellt.

    Smartphone-Auswertung führt zur Klärung weiterer Straftaten

    Aufgrund der Ermittlungen und Hinweise aus dem Umfeld der Tatverdächtigen beschlagnahmte die Polizei mit richterlichem Beschluss die Smartphones der Tatverdächtigen. Bei der Auswertung der Aufzeichnungen stießen die Ermittler auf Belege für zahlreiche weitere Taten, für die überwiegend der bereits amtsbekannte Geretsrieder Jugendliche und die vorgenannten Tatverdächtigen verantwortlich waren.

    18 Beschuldigte und 76 Verfahren

    Die hohe Zahl von Ermittlungsverfahren, die daraufhin eingeleitet werden mussten, führte dazu, dass bei der Polizeiinspektion Geretsried eigens dafür eine Ermittlungsgruppe (EG) eingerichtet wurde. Die Ermittler konnten einem Polizeibericht zufolge 18 Beschuldigte ermitteln. Daraufhin wurden 76 Ermittlungsverfahren eingeleitet. Darunter Vergehen nach dem Waffengesetz, schwerwiegende Verkehrsstraftaten, Diebstähle, Hausfriedensbrüche, Sachbeschädigungen, gefährliche Körperverletzungen, Urkundenfälschung, Kennzeichenmissbrauch und eine Vielzahl an Ordnungswidrigkeiten welche gegen das Sprengstoffgesetz verstoßen. Bei Durchsuchungen von fünf Objekten, die hieraus resultierten, wurde im April 2024 weiteres umfangreiches Beweismaterial beschlagnahmt und mehrere Beschuldigte legten Geständnisse ab.

    Vater hat geholfen!

    Die Hauptakteure zeigten sich von den polizeilichen Maßnahmen jedoch unbeeindruckt. Was folgte, waren erneute Ingewahrsamnahmen, Durchsuchungen und Beschlagnahmen von Gegenständen wie Waffen, Pyrotechnik und anderem. Zudem geriet der Vater eines der Hauptbeschuldigten in den Fokus der Ermittler. Dem 55-Jährigen wird Beihilfe zu einer Vielzahl von Straftaten vorgeworfen, welche vorrangig von seinem Sohn begangen wurden. Der Mann steht im Verdacht, seinen Sohn und andere Beteiligte mit seinem Auto nach Taten von den Tatorten wegbracht und sich mit ihnen versteckt zu haben. Die Ermittlungsakten wurden der sachleitenden Staatsanwaltschaft München II vorgelegt, die Hauptbeschuldigten und den 55-Jährigen erwartet ein umfangreiches Strafverfahren.

    Kripo Weilheim ermittel wegen Brandstiftungen

    Die drei Hauptbeschuldigten aus Geretsried im Alter von 19, 20 und 55 Jahren sollen außerdem für drei Brandstiftungen an Fahrzeugen in Geretsried und Bad Tölz mit einem Gesamtschaden im mittleren fünfstelligen Betrag verantwortlich sein. Diese Ermittlungen zur Brandlegung an den Fahrzeugen führen Ermittlungsbeamte der Kriminalpolizei Weilheim.

    Landratsamt prüft Verbote 

    Daneben wurde das Landratsamt Bad Tölz-Wolfratshausen über die Ermittlungen gegen die Beschuldigten in Kenntnis gesetzt, woraus sich fahrerlaubnisrechtliche Maßnahmen sowie die Erwirkung von Waffen- und Sprengstoffbesitzverboten ergaben. Die Stadt Geretsried prüft derzeit weitere Sanktionen, wie ein Betretungsverbot für bestimmte Bereich der Stadt, welche gegen die Beschuldigten erlassen werden könnten.

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