In München werden ein 25-jähriger und ein 28-jähriger Mann verdächtigt am letzten Mittwoch und Donnerstag jeweils einen Migranten aus Indien und aus Bulgarien angepöbelt, verfolgt und verprügelt zu haben. Die Polizei nahm die beiden Tatverdächtigen nach der zweiten Tat am Donnerstag fest. Es handelt sich laut Polizei um einen 25-Jährigen mit Wohnsitz im Landkreis Weilheim-Schongau und einen 28-Jährigen mit Wohnsitz in München.
Bulgaren verfolgt, geschlagen und Kinderwagen nach ihm geworfen
Der erste Vorfall ereignete sich am Mittwoch den 7. September gegen 23:00 Uhr vor einem Wohnanwesen in der Schwanseestraße. Zwei Männer pöbelten dort einen 47-jähriger Bulgaren an. Einer der Täter schlug dem 47-Jährigen dann ohne Vorwarnung ins Gesicht. Der Bulgare flüchtete daraufhin in das Treppenhaus seiner Wohnung, während die Männer ihn verfolgten. Im Treppenhaus wurden dann mehrere Nachbarn, sowie die Ehefrau des 47-Jährigen auf den Vorfall aufmerksam. Die Ehefrau versuchte ihrem Mann zu Hilfe zu kommen, wurde aber von den Tätern gepackt und weggestoßen. Daraufhin warf einer der Verfolger einen Kinderwagen, der im Treppenhaus stand, auf den Bulgaren. Ein 57-jähriger Nachbar konnte diesen Angriff jedoch abwehren. Anschließend schlug einer der Täter dem 47-Jährigen noch mehrfach ins Gesicht. Dieser wurde dadurch leicht verletzt. Danach flüchteten die beiden Männer gemeinsam in Richtung Oberaudorfer Straße.
Inder beleidigt, geschlagen und getreten
Nur ein paar Stunden später, am Donnerstag, den 8. September gegen 1:30 Uhr, kam es dann zu einem ähnlichen Vorfall. Ein 28-jähriger indischer Staatsangehöriger wurde im Bereich der Chiemgaustraße/Scharfreiterstraße von zwei ihm nicht bekannten Männern angesprochen. Die Unbekannten fragten den 28-Jährigen nach Zigaretten. Das spätere Opfer gab an keine Zigaretten zu haben und wollte weiterlaufen. Die beiden Männer beleidigten den Fußgänger daraufhin. Anschließend stießen sie den 28-Jährigen mit Gewalt zu Boden. Einer der Männer trat den am Boden liegenden Mann obendrein. Der 28-Jährige schaffte es aufzustehen und zu seiner Wohnung zu rennen, die nicht weit entfernt war. Die Männer verfolgten den 28-Jährigen bis ins Treppenhaus seiner Wohnung. Dort brachten sie ihn mit einem Tritt in den Rücken und einem Faustschlag ins Gesicht erneut zu Boden. Erst als die Beiden von dem 28-Jährigen abließen, konnte er sich in seine Wohnung retten. Der leicht verletzte Mann wandte sich danach an einen 33-jährigen Nachbarn. Der rief die Polizei und den Rettungsdienst, die den 28-Jährigen behandelten.
Polizei nimmt Tatverdächtige fest
Den Beamten gelang es zwei Tatverdächtige in der Nähe der Wohnung festzunehmen. Die beiden Tatverdächtigen, die aufgrund der Personenbeschreibung, des Tatablaufs und der räumlicher Nähe der beiden Tatorte auch verdächtig werden die erste Gewalttat begangen zu haben, kamen am Freitag vor einen Ermittlungsrichter. Der ordnete keine Untersuchungshaft an und die beiden Tatverdächtigen wurden wieder entlassen. Die weiteren Ermittlungen hat des Fachkommissariat 44, das für politisch motivierte Kriminalität im rechten Milieu zuständig ist, übernommen.