Die Halterung einer Sprossenwand hatte es laut der Feuerwehr München am Dienstag einem kleinen Mädchen angetan. Sie steckte dabei den Finger in ein Loch, bekam es aber selbst nicht mehr heraus. Auch die Erzieherinnen konnten nichts ausrichten und riefen daher die Feuerwehr. Ein Hilfeleistungslöschfahrzeug (HLF) wurde losgeschickt. Vor Ort stellte sich die Sache der Feuerwehr nach jedoch als verzwickter heraus als zuerst angenommen.
Feuerwehreinsatz wegen vierjährigem Mädchen in München
Das Vierkantrohr war mit der Sprossenwand verbunden und aus massivem Edelstahl. Die Einsatzkräfte demontierten das Metallteil, stellten aber schnell fest, dass die Mittel des HLF für die Befreiung ungeeignet sind. Da auf einem regulären HLF nicht das nötige Gerät zur Verfügung steht, holte der Einsatzleiter ein Fahrzeug mit dem feinmechanischen Werkzeug zur Einsatzstelle.
Rettungsgerät, mit dem Menschen aus Autos befreit werden, zeigt nicht genug Wirkung
Nun begannen die Einsatzkräfte zuerst das schwere Rohr abzuschneiden, sodass ein Herankommen an den eingeschlossenen Finger überhaupt möglich war. Zwei Entlastungsschnitte längs des Rohres sollten das Material so schwächen, dass es auseinandergedrückt werden könnte. Leider zeigte sich das Rohr aber von dieser Maßnahme völlig unbeeindruckt. Das hydraulische Rettungsgerät, mit dem Personen aus Autos nach Unfällen befreit werden, konnte nicht genug Kraft aufwenden, um das Rohr auseinanderzubiegen.
Feuerwehr arbeitet in Kleinstarbeit - Mädchen wird mit Eiskönigin abgelenkt
So begannen die Einsatzkräfte, unter ständiger Kühlung das Rohr immer weiter zu schwächen und Teile herauszuschneiden. In der Zwischenzeit wurde das kleine Mädchen mit der Eiskönigin auf dem Handy abgelenkt. Nach mehr als zwei Stunden Schneidarbeit konnte der Großteil des Rohres entfernt werden. In Kleinstarbeit wurde dann der Rest zum Finger hin behutsam weiter geöffnet, bis endlich der Finger aus dem Loch befreit werden konnte. Unbeschadet und glücklich wurde das Mädchen befreit und konnte daraufhin vom Vaters umarmt werden.