Unbekannte Täter haben mehreren freiwilligen Feuerwehren in der Region eine unruhige Nacht bereitet: Sie legten an diversen Kreisverkehren im Allgäu Feuer. Wie die Polizei mitteilt, brannten meist Heuballen oder Autoreifen.
Gelegt wurden die Feuer in den Bereichen westlich von Marktoberdorf und nördlich von Kempten, so die Polizei in der Nacht. Die Ermittler gehen von einer Protestaktion aus, da vereinzelt Symbole wie Galgen oder ein Sarg in der Nähe der Feuer gefunden wurden. Die Aktionen waren nicht angemeldet.
Feuer an Kreisverkehren im Allgäu: Unbekannte zünden Autoreifen und Heuballen an
Wie aus Feuerwehrkreisen zu hören ist, soll es in der Nacht zwölf Brände gegeben haben. Auch die Polizei geht von rund einem Dutzend Feuer aus. Der letzte der Brände wurde demnach in der Marktoberdorfer Straße in Nesselwang gelegt. Die Feuerwehren löschten die Flammen kurze Zeit später. Auch ein bereits abgebrannntes Funkenfeuer wurde erneut entzündet, so die Polizei.
Allein im Ostallgäu hat es laut Kreisbrandrat Markus Barnsteiner an acht Stellen gebrannt. Im Einsatz waren dort sieben Feuerwehren mit im Schnitt 20 Einsatzkräften, sagt Barnsteiner. Für den Kreisbrandrat ist damit eine Grenze erreicht: Egal ob Protestaktion oder nicht, sagt er, „das ist vorsätzliche Brandstiftung“. Feuerwehrleute seien für diese Aktion missbraucht worden.
Galgen und Särge als Symbole waren zuletzt bei den Bauernprotesten aufgetaucht. Dem Bauernverband Ostallgäu waren laut Geschäftsführer Alex Kröper allerdings keine Aktionen bekannt. Als Verband begrüße man zwar Proteste, mit denen man die Politik auf sich aufmerksam mache. Doch das müsse legal sein.
Die Verursacher der Feuer seien vor Ort nicht angetroffen worden, so die Polizei in einer Mitteilung. Die Beamten haben inzwischen ihre Ermittlungen wegen „Sachbeschädigung durch Brandlegung“ aufgenommen. Unklar sei bislang, wie hoch der entstandene Schaden an den Verkehrsinseln ist.

Kreisverkehre im Allgäu brennen - Protest-Aktion vermutet
Erst Anfang Februar hatten Unbekannte auf einer Bundesstraße im Westallgäu Reifen auf die Fahrbahn gelegt und angezündet. Zudem malten sie in großen Lettern das Wort "Unzufrieden" auf die Straße.
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Info: Brandstiftung im Allgäu - Polizei ermittelt
Die Allgäuer Polizei muss immer wieder wegen mutmaßlicher Brandstiftungen ermitteln. Um die Weihnachtsfeiertage beispielsweise hielt eine Serie von Containerbränden in Kempten die Stadt in Atem. Und der bei Ausflüglern beliebte Römerturm in Kaufbeuren ist auch jetzt noch nach einem nächtlichen Feuer gesperrt. Auch hier ermittelt die Polizei wegen vorsätzlicher Brandstiftung - allerdings gegen Unbekannt.
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