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Fast eine halbe Millionen Euro weg! - Vorarlberger (69) fällt auf falsche Tradingplattform rein

"Cyber Trading Fraud"

Fast eine halbe Millionen Euro weg! - Vorarlberger (69) fällt auf falsche Tradingplattform rein

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    Ein 69-jähriger Rentner aus dem Vorarlberger Unterland ist auf eine falsche Tradingplattform reingefallen. Der 69-Jährige hat so fast eine halbe Millionen Euro verloren. (Symbolbild)
    Ein 69-jähriger Rentner aus dem Vorarlberger Unterland ist auf eine falsche Tradingplattform reingefallen. Der 69-Jährige hat so fast eine halbe Millionen Euro verloren. (Symbolbild) Foto: picture alliance / dpa | Christoph Schmidt

    In Vorarlberg hat ein Rentner aus dem Unterland fast eine halbe Millionen Euro bei betrügerischen Tradinggeschäften verloren. Der 69-Jährige hatte auf einer vermeintlichen Online-Tradingplattform in der Zeit von September 2022 bis Januar 2023 insgesamt 443.000,00 Euro investiert. Sein Investment sollte angeblich in Rohöl, Gold und in Währungen am Kapitalmarkt angelegt werden.

    Angeblicher Broker leitet Opfer an

    Unter Anleitung eines angeblichen Brokers, der ihm versprach immer noch höhere Gewinne zu erzielen, führte der Anleger anschließend mehrere Geschäftsabschlüsse durch. Um das Vertrauen beim Opfer zu stärken, wurden auch kleinere vierstellige Beträge als Gewinne ausbezahlt.

    Herausforderung für die Polizei

    Die einbezahlten Gelder gelangen dann in weiterer Folge über ein schwer durchschaubares Geldwäschenetzwerk zu den unbekannten Tätern ins Ausland. Das Phänomen "Cyber Trading Fraud" stellt die Kriminalpolizei vor eine immer größere Herausforderung. Im vergangenen Jahr entstand der Polizei Vorarlberg zufolge ein Schaden von 3,4 Millionen Euro. Die Polizei glaubt allerdings, dass die Dunkelziffer um ein Vielfaches höher liegen könnte.

    Was ist "Cyber Trading Fraud"?

    Die international hochprofessionell agierenden Tätergruppierungen errichten eine aufwendige, konzernartige Struktur und wenden dabei laut Polizei fast immer die gleiche Masche an: Mit regelmäßig wechselnden Betreiberfirmen werden unter verschiedenen Domainnamen nicht lizenzierte Online-Trading Plattformen für den bloß vorgespiegelten Handel am Kapitalmarkt betrieben. Dabei werden europaweit potentielle Anleger per Werbebanner, Massenmails, etc. durch überdurchschnittliche hohe Gewinnversprechen zur Registrierung auf den betrügerischen Plattformen animiert. Ein angeblicher Broker kontaktiert dann die potenziellen Opfer über Telefon, Messenger-Dienste oder E-Mail. Dafür werden im Ausland professionelle Call-Center betrieben, in denen dutzende Personen mit den notwendigen Fremdsprachenkenntnissen unter Alias-Namen agieren. Anschließend führen die Anleger unter der Anleitung des Brokers weitere angebliche Geschäftsabschlüsse durch. Nach Überweisung des Geldes durch die Kunden simulieren die zuständigen Broker den angeblichen Handel auf dem Kapitalmarkt. Die den Opfern dabei präsentierten Charts werden beliebig manipuliert. Ziel ist es Vertrauen zu erwecken, um noch mehr Überweisungen zu lukrieren. Versucht das Opfer die Auszahlung des vermeintlichen Gewinns zu erwirken oder weigert sich weitere Zahlungen zu leisten, wird der Kontakt abgebrochen - eine Auszahlung erfolgt nicht. Die betrügerisch herausgelockten Gelder werden im weiteren Verlauf in einem internationalen Geldwäschenetzwerk über Bankkonten oder mittels Kryptowährungen verteilt und die Zahlungsflüsse durch Gesellschaften und Scheinfirmen verschleiert.

    Das rät die Polizei

    Um nicht Opfer von betrügerischem Online-Trading zu werden, hat die Polizei folgende Tipps:

    • Internetrecherche zum Unternehmen/Anbieter (im jeweiligen Land zugelassen, Betrugswarnungen) ACHTUNG: oftmals werden scheinbare Bewilligungen auf den Plattformen angeführt – seien Sie skeptisch und hinterfragen Sie diese.
    • Bei Aussicht auf hohe Gewinne/Renditen in kürzester Zeit ist äußerste Vorsicht geboten.
    • Wenn Sie nach der ersten Einzahlung sofort kontaktiert werden und nach mehr Geld verlangt wird, zahlen Sie keinesfalls weitere Summen ein.
    • Lassen Sie die angeblichen Broker unter keinen Umständen über Fernzugriffe auf Ihren Computer oder ihr Handy zugreifen.
    • Oft stimmt der angebliche Firmensitz mit dem Empfängerland (Konto) nicht überein. Ein absolutes Warnsignal!!!
    • Wenn Plattformen kein Impressum aufweisen, ist dies ein starker Hinweis auf eine betrügerische Plattform.
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