Laut dem Polizeipräsidium Schwaben Süd-West erreichten die Einsatzzentrale allein in den Nachtstunden rund 550 Notrufe. Insgesamt registrierte die Polizei zwischen Dienstagmorgen und Mittwochfrüh etwa 800 Einsätze binnen 24 Stunden. Dies seien drei dreimal mehr Einsätze als an einem normalen Tag, so das Präsidium.
Unwettereinsätze: Häufig Feuerwehr gefordert
Viele der Einsätze liefen allerdings ohne Beteiligung der Polizei vor Ort ab. Grund dafür: Häufig habe es sich um heruntergefallene Äste, Bäume auf der Straße oder umgewehte Verkehrszeichen gehandelt.
Bei Marktoberdorf: Zwei Frauen bei Einsturz von Zirkuszelt verletzt
Einen größeren Einsatz gab es in der Unwetter-Nacht aber in Biessenhofen bei Marktoberdorf. Zwei Frauen im Alter von 25 und 33 Jahren wollten ein Zirkuszelt mit zusätzlichen Seilen abspannen. Eine heftige Orkanböe riss dabei allerdings das Zelt um und begrub die beiden Frauen unter sich. Eine der Verletzten musste von der alarmierten Feuerwehr befreit werden. Laut der Polizei wurden beide Frauen mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht. Die Höhe des entstandenen Sachschadens ist noch nicht bekannt.

Blitzeinschlag in Leipheim? Dachstuhl brennt
In Leipheim im Landkreis Günzburg ist gegen 23:50 Uhr vermutlich ein Blitz in ein Zweifamilienhaus eingeschlagen und löste einen Dachstuhlbrand aus. Der Schaden liegt im mittleren fünfstelligen Bereich. Verletzte gab es hier glücklicherweise nicht.
Sturm wirft Baum um: Frau bei Bad Grönenbach in Auto eingeklemmt
Auch bei Bad Grönenbach ist eine Person durch das Unwetter verletzt worden. Nach Angaben der Polizei war eine dreiköpfige Familie mit langsamer Geschwindigkeit auf der Kreisstraße von Zell in Richtung Bad Grönenbach unterwegs, als ein Baum umkippte und auf das Auto fiel. Die 47-jährige Beifahrerin wurde im Fahrzeug eingeklemmt und musste von den Einsatzkräften befreit werden. Nach ersten Erkenntnissen wurde die Frau nur leicht verletzt. An dem Auto entstand ein Schaden in Höhe von rund 15.000 Euro. Der umgekippte Baum hatte einen Stammdurchmesser von rund 40 Zentimetern.
Weitere Einsätze wegen Unwetter in den Morgenstunden
In den frühen Morgenstunden des Mittwochs waren die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei dann erneut verstärkt gefordert. Gründe dafür waren ein weiteres Unwetter und die Tatsache, dass viele Verkehrshindernisse erst aufgrund des aufkommenden Berufsverkehrs gemeldet wurden. Ein abschließende Bilanz sei deswegen noch nicht möglich, so das Polizeipräsidium Schwaben Süd-West weiter.

Bilanz des Polizeipräsidiums Ravensburg: Eine Person in Lebensgefahr - Viele weitere Einsätze laufen noch
Auch das Polizeipräsidium Ravensburg hat bereits eine erste Bilanz der Unwetternacht gezogen. Sturmtief Ronson verursachte in den Landkreisen Ravensburg, Sigmaringen und im Bodenseekreis demnach viele Schäden und Unfälle mit teils hohen Sachschäden. Zudem sei es in mehreren Ortschaften zu Stromausfällen gekommen, berichtet das Präsidium weiter.
Rollerfahrer war gegen umgestürzten Baum geprallt
Nach einem Unfall zwischen Aitrach und Aichstetten schwebt ein Mann derzeit in Lebensgefahr. Der 53-jährige Fahrer eines dreirädrigen Rollers hatte einen umgestürzten Baum zu spät gesehen und war mit diesem zusammengeprallt. Dabei wurde der Mann von einem Ast schwer verletzt.
Hochspannungsleitung abgerissen: B30 bei Ravensburg war gesperrt
An der B30 bei Ravensburg riss der Sturm eine Hochspannungsleitung ab. Für die Beseitigung der beschädigten Leitung musste die B30 zwischen Ravensburg Nord und Ravensburg Süd von 23 Uhr bis 2:30 Uhr komplett gesperrt werden.
Baum fällt auf Stromleitung: Bahnstrecke betroffen
Laut der Polizei in Ravensburg fiel zwischen Hergatz und Kißlegg ein Baum in die Stromleitung der dortigen Bahnstrecke. Dadurch war es zu Beeinträchtigungen des Zugverkehrs auf der Strecke gekommen.
Weiter viele Einsätze in Landkreisen Ravensburg, Sigmaringen und Bodenseekreis
Die Einsatzlage im Zuständigkeitsgebiet des Polizeipräsidiums Ravensburg wird auch weiterhin von den Auswirkungen des Sturm bestimmt. Viele Blockaden an den Straßen und Schäden seien erst mit dem Tageslicht gemeldet worden, heißt es in einer Mitteilung weiter. Die Einsatzkräfte seien weiter stark gefordert.