In Überlingen am Bodensee hat eine ältere Frau am Freitag, den 30. September, die Polizei gerufen um einen Enkeltrick-Betrug zu melden. Bei ihr habe ein Mann angerufen, der sich als ihr Enkel ausgegeben habe und sich von ihr mehrere tausend Euro leihen wollte. Mit dem Geld wolle der Mann seine Justizschulden begleichen. Wie sich jedoch laut Polizei herausstellte, war der Mann wirklich der Enkel der Dame.
Missverständnis statt Betrugsversuch
Der 39-jährige Mann hatte sich bei seiner Oma gemeldet, weil er eine Geldstrafe in Höhe von 3.600 Euro bezahlen musste, um nicht im Gefängnis zu landen. Der Mann wollte sich das Geld von seiner Großmutter leihen, weil er es selbst nicht parat hatte. Die ältere Dame kaufte dem Anrufer allerdings nicht ab, ihr Enkel zu sein, der angesichts drohender Schwierigkeiten dringend Geld benötigt. Sie verständigte deshalb die Polizei wegen einem offensichtlichen Enkeltrick-Betrug. Sofort startete die Polizei mit der Nachverfolgung des Anrufs. Die Ermittlungen führten zur Bundespolizei in Rosenheim. Dort konnte das Missverständnis aufgeklärt werden. Bei dem vermeintlichen Betrüger handelte es sich tatsächlich um einen Enkel der angerufenen Frau.
Mann musste Strafe wegen Diebstahl zahlen
Der 39-Jährige brauchte Geld, weil er am frühen Morgen des Freitags in einem Reisebus auf der A93 nahe Kiefersfelden verhaftet worden war. Die Bundespolizei hatte den Mann kontrolliert und herausgefunden, dass er mit einem Haftbefehl der Staatsanwaltschaft Konstanz gesucht wurde. Er hatte bei der Justiz Schulden in Höhe von 3.600 Euro. Zu dieser Geldstrafe war der deutsche Staatsangehörige im August dieses Jahres vom Überlinger Amtsgericht wegen eines besonders schweren Diebstahls verurteilt worden. Wenn der Mann seine Schulden nicht begleichen könne, hätte er für 120 Tage ins Gefängnis gemusst.
Oma erspart ihrem Enkel das Gefängnis
Die Polizei teilte der Dame nach Aufklärung des Missverständnisses mit, dass der Mann wirklich ihr Enkel sei. Mit der Unterstützung seiner Oma konnte der 39-Jährige dann letztendlich die 3.600 Euro Schulden begleichen. Damit blieb dem Mann der knapp viermonatige Gefängnisaufenthalt erspart.