"Leute wie er finden tatsächlich immer wieder gutgläubige Menschen, die Ihnen auf den Leim gehen, und sie schrecken auch vor nichts zurück." So beginnt der Text des Polizeiberichts der Bundespolizei zur Verhaftung eines international gesuchten Österreichers am Münchner Flughafen.
Wohltätigen Verein dreist betrogen!
Der 46-jährige gebürtige Linzer soll Betrug in Millionenhöhe und Fälschungsdelikte begangen haben. Die Justiz im oberösterreichischen Innkreis hat ihn mit internationalem Haftbefehl gesucht. Der Österreicher hat demnach "einen wohltätigen Verein über den Tisch gezogen, der sich um die Schwächsten in unserer Gesellschaft bemüht", heißt es.
Er wollte sich nach Griechenland absetzen
Bundespolizisten haben ihn am Freitagmorgen am Münchener Flughafen kurz vor seinem Flug auf die griechische Urlaubsinsel Kos festgenommen. Offenbar wollte er sich absetzen oder zumindest einen schönen Urlaub gönnen. Kurz vor Einstieg in den Ferienflieger Richtung Griechenland klickten im Erdinger Moos die Handschellen.
Betrugsmasche "Gewinnversprechen": Verein um 1,3 Millionen Euro "erleichtert"
Der Österreicher soll Ende letzten Jahres einen wohltätigen Verein um mehr als eine Million Euro geprellt haben. Er soll laut Staatsanwaltschaft mit exorbitanten Gewinnversprechen in Oberösterreich einen Vertreter des Vereins dazu gebracht haben, 1,3 Millionen Euro eines Investors an ihn zu überweisen. Als moralisch erschwerend" sieht es die Bundespolizei, dass der betrogene Verein das ihm zur Verfügung stehende Geld dafür verwendet, Kindern in den ärmsten Ländern dieser Welt die nötige Bildung zukommen zu lassen.
Geld bekommen und sofort untergetaucht
Sobald der Betrüger das Geld erhalten hatte, war er nicht mehr erreichbar. Nicht für den Verein und auch nicht für die Justiz. Die Strafverfolger in Ried im Innkreis haben ihn daraufhin mit internationalem Haftbefehl wegen Betrugs gesucht. Sein Pech: Bundespolizisten am Münchner Airport haben die internationale Fahndungsnotiz aus Österreich entdeckt und den 46-Jährigen festgenommen. Jetzt wartet der Betrüger in der Landshuter Haftanstalt das durch die Generalstaatsanwaltschaft München betriebene Auslieferungsverfahren ab.