In Sonthofen ist es am Montagvormittag zu einem schweren Verkehrsunfall gekommen. Ein 31-jähriger Paketdienstfahrer hatte einen 81-jährigen Fußgänger übersehen und fuhr im zwei mal innerhalb kürzester Zeit über beide Beine. Laut Polizeibericht besteht aktuell noch Lebensgefahr.
Beim Rückwärtsfahren übersehen
Der 31-jährige Fahrer wollte direkt beim Krankenhaus Sonthofen mit seinem Mercedes Sprinter rückwärts fahren um zu wenden, und anschließend auf die Oberstdorfer Straße hinauszufahren. Zuvor hatte er im Krankenhaus etwas abgeliefert. Während dem Rückwärtsfahren bemerkte er plötzlich eine ungewöhnliche Bewegung an seinem Fahrzeug und hörte mehrere Leute schreien. Er hatte soeben einen 81-jährigen Mann übersehen und umgefahren und über beide Beine gefahren.
Fahrer übersieht Mann erneut
Der Fahrer stieg aus und überprüfte die Fahrerseite und den Raum hinter dem Fahrzeug. Weil er nichts entdeckte, stieg er wieder ein und fuhr nach vorne. Weil der Mann allerdings auf der Beifahrerseite zwischen den beiden Achsen lag, fuhr der Lieferwagen erneut über beide Beine des 81-Jährigen. Erst jetzt realisierte er, was passiert war. Zwischenzeitlich hatten Zeugen bereits im Krankenhaus anwesendes medizinisches Personal geholt, welches sofort erste Hilfe leistete. Ein trotzdem noch hinzugerufener Notarzt setzte anschließend die Behandlung fort.
Mit dem Hubschrauber in die Klinik geflogen
Der Mann wurde nach der Stabilisierung mit einem Rettungshubschrauber ins Klinikum Kempten geflogen. Bei Erstellung dieses Presseberichts bestand noch Lebensgefahr. Bei der Unfallaufnahme konnte der Paketfahrer nur ein Schreiben des Landratsamtes Unterallgäu vorweisen, welches bestätigt, dass sein moldawischer Führerschein derzeit beim Umschreiben liegt.
Führerschein war wissentlich ungültig
Da der Mann jedoch bereits seit Juli 2020 in Deutschland wohnt, dürfte er bis zur Erteilung eines deutschen Führerscheins mit diesem moldawischen Führerschein hier kein Fahrzeug mehr lenken. Nach seinen Angaben war ihm dies bewusst, aufgrund persönlicher Probleme habe er es jedoch trotzdem getan. Die Unfallaufnahme wurde durch Polizeikräfte aus Kempten unterstützt, welche im Auftrag der Staatsanwaltschaft mit einer Drohne Übersichtsaufnahmen machen konnten.