Zu einem Unfall mit Chlor ist es am Dienstagnachmittag gegen 15 Uhr in einem Freizeitbad in der Nähe von Leutkirch (Landkreis Ravensburg in Baden-Württemberg) gekommen. Wie die Polizei berichtet, hatten mehrere Kinder deutliche Haut- und Atemwegsreizungen, nachdem sie das Kinderbecken verlassen hatten.
1.300 Besucher müssen Freizeitbad nahe Leutkirch verlassen
Daraufhin wurden die Rettungskräfte und die Feuerwehr verständigt und das Bad vorsorglich evakuiert, so die Polizei. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich rund 1.300 Menschen in dem Bad. Sie verließen demnach geordnet das Gebäude.
Rettungsdienst versorgt sieben Kinder und einen Erwachsenen vor Ort
Der Rettungsdienst musste vor Ort sieben Kinder und einen Erwachsene mit entsprechenden Symptomen behandeln. Zwei der Betroffenen lieferten die Rettungskräfte später vorsorglich in ein Krankenhaus ein.
Erhöhte Chlorkonzentration im Wasser führt zu Reizungen
Die Polizei ermittelt jetzt in dem Fall. Ihren bisherigen Kenntnissen nach könnte eine Fehlbedingung bei Wartungsarbeiten zu einer erhöhten Chlorkonzentration im Wasser des betroffenen Beckens geführt haben.
Im Einsatz waren rund 20 Hilfskräfte des Rettungs- und Sanitätsdienstes sowie etwa 35 Feuerwehrkräfte.
Chlor wird in Schwimmbädern zur Desinfektion eingesetzt
Chlor wird in Schwimmbädern zur Desinfektion des Wassers eingesetzt. Es ist ein sehr giftiges, grün-gelbliches Gas. Chlor ist deshalb so giftig, weil es sehr reaktionsfreudig ist. Es reagiert chemisch mit fast allen anderen Stoffen, also auch mit dem Gewebe von Lebewesen. So tötet es Keime und Krankheitserreger ab, die nicht von Filteranlagen aus dem Wasser entfernt werden können.
Heutzutage wird aber nur noch selten reines Chlorgas zur Desinfektion verwendet. Meistens sind es Chlor-Verbindungen, die im Wasser langsam in ihre Bestandteile zerfallen und Chlor freisetzen. Dadurch sind sie sehr viel weniger gefährlich und einfacher zu handhaben als reines Chlor.