Am Dienstagabend hat die Bundespolizei bei der Einreisekontrolle in Lindau einen ausweislosen 27-jährigen Venezolaner in einem Zug aus Österreich aufgegriffen. Der Mann hatte versucht, unerlaubt einzureisen. Nach Angaben der Bundespolizei hatte der Mann Doping- und Betäubungsmittel sowie Zubehör zum Drogenkonsum dabei.
Reisepass gestohlen?
Demnach kontrollierte die Bundespolizei in Lindau Reisende eines Eurocity-Zuges aus Zürich. Der 27-Jährige konnte dabei lediglich ein französisches Verlustschreiben seines venezolanischen Reisepasses vorweisen. Darauf zeigte der Venezolaner den Polizisten ein Handyfoto des angeblich gestohlenen Reisepasses. Der war jedoch schon bereits Ende April abgelaufen. Zudem gab der Mann an, in Spanien zu wohnen. Recherchen der Bundespolizei ergaben aber, dass der Venezolaner weder in Frankreich noch in Spanien einen gültigen Aufenthaltstitel besitzt.
Anabolika und Testosteron wegen Gewichtsverlust
Anschließend wurde der Mann durchsucht. Dabei fanden die Bundespolizisten eine Pille Ecstasy, 12 Fläschchen Testosteron und Anabolika sowie einen "Crusher" mit Marihuanaresten und eine Minibong. Der 27-Jährige behauptete laut Polizei, dass ihm die Ecstasypille auf einer Party zugesteckt wurde. Die anderen Substanzen müsse der 27-Jährige einnehmen, da er wegen einer Erkrankung viel Körpergewicht verloren habe. Ein ärztliches Rezept konnte der Mann jedoch nicht vorlegen.
Mann wird österreichischen Behörden übergeben
Die Polizei stellte die verbotenen Substanzen sicher. Der Südamerikaner erhielt Anzeigen wegen versuchter unerlaubter Einreise und Verstoßes gegen das Betäubungsmittel- und Anti-Doping-Gesetz. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Kempten musste der Mann außerdem eine Sicherheitsleistung von 500 Schweizer Franken sowie 150 Euro für die Kosten seiner Zurückweisung leisten. Die Bundespolizei übergab den Venezolaner noch in der Nacht an die österreichischen Behörden. Die weitere Bearbeitung bezüglich der Betäubungs- und Dopingmittel übernimmt zuständigkeitshalber der Zoll.