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Bundespolizei München: Lkw-Fahrer schleust fünf Migranten auf Lkw-Ladefläche nach Deutschland und setzt sie aus

Auf Autobahn ausgesetzt

Zwischen Paletten eingepfercht nach Deutschland: Lkw-Fahrer schmuggelt fünf Migranten in Anhänger über die Grenze

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    Eingepfercht zwischen Paletten und nur mit Trinkflaschen ausgestattet: So wurden fünf Migranten am Montag von Serbien nach Deutschland geschleust, bis sie an der A8 bei Rohrdorf ausgesetzt wurden.
    Eingepfercht zwischen Paletten und nur mit Trinkflaschen ausgestattet: So wurden fünf Migranten am Montag von Serbien nach Deutschland geschleust, bis sie an der A8 bei Rohrdorf ausgesetzt wurden. Foto: Bundespolizei

    Die Bundespolizei in Rosenheim ermittelt gegen einen serbischen Lkw-Fahrer wegen des Einschleusens von fünf Migranten unter lebensgefährdenden Umständen. Drei der Geschleusten sind Kinder im Alter von einem, fünf und acht Jahren. Die fünf Migranten mussten laut Angaben der Bundespolizei die Fahrt von Serbien bis Deutschland auf der Ladefläche eines Lkw zubringen.

    Zollbeamter wird auf Migrantengruppe auf A8 aufmerksam

    An der A8 nahe Rohrdorf wurden sie am Montag dann plötzlich aufgefordert, abzusteigen. Einem Zollbeamten, der dienstfrei hatte, war die Gruppe von der gegenläufigen Spur der A8 aus hinter dem abfahrenden Lkw aufgefallen. Er verständigte sofort die Polizei, weil er aufgrund der erkennbaren Umstände von einer Absetzung von geschleusten Migranten ausging.

    Dreifache Mutter zahlt 10.000 Euro für lebensgefährliche Schleusungsfahrt

    Bundespolizisten fanden wenig später die beiden Erwachsenen mit den drei Kindern bei Neubeuern und nahmen sie in Gewahrsam. Sie gaben gegenüber den Beamten an, ursprünglich aus der Türkei zu stammen und von Serbien aus auf einer Lkw-Ladefläche befördert worden zu sein. Die 33-jährige Frau, die mit dem 21-jährigen Mann in keiner Beziehung stand, erklärte, dass die Fahrt nach Deutschland von Schleusern organisiert worden wäre. Hierfür hätte sie für sich und ihre drei Kinder 10.000 Euro zahlen müssen.

    Mutter und Kinder landen in Aufnahmestelle - 21-jähriger Türke muss zurück

    Dass es sich bei dieser Beförderung um eine gefährliche Fahrt in einem Lkw-Auflieger zwischen Ladung und Paletten handeln würde, wurde ihr von den Schleppern vorab ebenso verschwiegen wie die offenbar geplante Aussetzung unmittelbar an der Autobahn. Sie und ihre Kinder konnten in der Bundespolizeidienststelle in Rosenheim zunächst versorgt werden. Anschließend wurden sie einer Aufnahmestelle für Flüchtlinge zugeleitet.

    Der geschleuste Türke, dem es nicht auf Schutz oder Asyl in Deutschland ankam, wurde nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen zum Münchner Flughafen gebracht. Von dort aus musste er bereits am Dienstag in sein Heimatland zurückfliegen.

    Verkehrspolizei stoppt verdächtigen Lkw - und findet Papiere der Migranten

    Mithilfe des vorausgegangenen Zeugenhinweises wurden Beamte der Rosenheimer Verkehrspolizei auf der A8 auf Höhe Bad Aibling auf einen Lkw aufmerksam, der als das betreffende Schleusungsfahrzeug in Frage kam. Am Autobahnparkplatz "Im Moos" konnte der Sattelschlepper gestoppt werden. Bei der Durchsuchung des Fahrzeugs fanden die Polizisten Papiere der geschleusten Türken, die ihnen offenbar vor Fahrtantritt abgenommen worden waren.

    Trinkflaschen auf der Ladefläche: Lkw-Fahrer spielt den Ahnungslosen

    Auf der Ladefläche des Aufliegers lagen laut einem Bericht der Bundespolizei benutzte Trinkflaschen. Daher hatten die Beamten keine Zweifel, dass es sich bei dem gestoppten Lkw um das gesuchte Schleusungsfahrzeug handelte. Der Fahrer gab sich zunächst ahnungslos und deutete an, dass es in den Fahrpausen genügend Gelegenheiten gegeben hätte, um ohne sein Wissen Personen auf die Ladefläche zu schmuggeln.

    Serbe wegen Schleusungsverdacht in U-Haft

    Später verwickelte sich der 43-Jährige allerdings gegenüber den Ermittlern der Rosenheimer Bundespolizei in Widersprüche, die er im Verlauf der Befragung nicht mehr auszuräumen bereit war. Der Beschuldigte wurde am Dienstag am Amtsgericht Rosenheim vorgeführt. Der Richter ordnete die Untersuchungshaft des Serben an. Der mutmaßliche Schleuser wurde in Traunstein ins Gefängnis eingeliefert. Seinen Lkw hat die Bundespolizei sichergestellt.

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