Kemptener Bundespolizisten hatten am Sonntagmorgen die Anzeige eines 24-jährigen Geschädigten aufgenommen. Einem Bericht der Bundespolizei zufolge, hatte der Mann den Beamten mitgeteilt, dass sein Koffer am Vorabend im ICE auf der Fahrt von Berlin nach München gestohlen wurde.
App auf Handy schlägt Alarm
Der Reisende war eingeschlafen und hatte den Diebstahl seines neben ihm abgestellten Gepäckstücks zunächst nicht bemerkt, bis eine App auf seinem Handy Alarm schlug. Der im Gepäck befindliche GPS-Tracker an einem Schlüssel hatte sich zu weit von seinem Besitzer entfernt.
Spur führt zu Asylunterkunft in Göppingen
Zum Zeitpunkt der Anzeigenaufnahme sollte sich der Koffer laut dem Tracker in Göppingen befinden. Die Bundespolizisten informierten daraufhin die baden-württembergische Polizei über den Fall sowie den Standort des Diebesguts. Tatsächlich konnte eine Streife des Polizeireviers Göppingen den Koffer in einer Asylunterkunft ausfindig machen.
Koffer kehrt zu Besitzer zurück
Die Beamten fanden den Koffer schließlich im Zimmer eines tunesischen Migranten, der sich bereits des Kulturbeutels inklusive Parfums bedient hatte. Der 31-Jährige muss sich nun wegen Diebstahls verantworten. Die Bundespolizei Stuttgart sorgte dafür, dass der Koffer nach Ulm gebracht wurde, wo die Kemptener Bundespolizisten ihn abholten und schließlich am Montagabend seinem rechtmäßigen Besitzer übergaben.
Pole landet nach Kontrolle hinter Gittern
Am Nachmittag ging den Kemptener Bundespolizisten am Grenztunnel Füssen ein gesuchter Straftäter ins Netz. Die Bundespolizisten hatten am Grenztunnel Füssen auf der A7 zwei Polen kontrolliert, die in einem Auto in Richtung Österreich unterwegs waren.
Die Beamten fanden bei der Fahndungsüberprüfung heraus, dass gegen den Beifahrer seit vergangenen Oktober ein Vollstreckungshaftbefehl der Staatsanwaltschaft Augsburg wegen Diebstahls vorlag. Außerdem waren die Staatsanwaltschaften Chemnitz und Mosbach wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis beziehungsweise Urkundenfälschung per Aufenthaltsermittlung auf der Suche nach dem 38-Jährigen.
Der Pole war den deutschen Justizbehörden über 3.400 Euro schuldig geblieben. Da der verurteilte Dieb das Geld nicht aufbringen konnte, musste er gegen Abend eine Ersatzfreiheitsstrafe in der Justizvollzugsanstalt Kempten antreten. Die Bundespolizisten übergaben den 44-jährigen Fahrer an die Beamten der bayerischen Polizei, da dieser während der Autofahrt unter Drogeneinfluss stand.
Handy im Zug vergessen
Etwa zur selben Zeit wurde eine Streife der Lindauer Bundespolizei im Bahnhof Lindau-Reutin auf einen Mann und dessen Begleiterin aufmerksam, die auf Beamte der Landespolizei warteten. Der 29-Jährige schilderte gegenüber den Beamten, dass er am Morgen in einem Zug von Ravensburg nach Friedrichshafen sein neues I-Phone am Sitzplatz liegengelassen hatte.
Finderin rückt I-Phone nicht raus
Durch eine Tracking-App hatte er sein teures Handy auf dem Bahnsteig, vermutlich im Besitz einer Frau, wiedergefunden. Die mutmaßliche Finderin hatte sich durch den Mann jedoch nicht zur Herausgabe des Smartphones bewegen lassen, weswegen er die Polizei alarmiert hatte. Aber auch auf die Ansprache der Bundes- und Landespolizisten reagierte die Frau nicht.
Durch App entlarvt - Polizei findet weitere gestohlene Handys
Der Besitzer des Handys spielte daraufhin über die App den Signalton ab, der laut Bericht der Bundespolizei aus der Tragetasche der Frau ertönte. Die Beamten fanden in der Tasche nicht nur das Smartphone des Mannes, sondern noch zwei weitere mutmaßlich gestohlene oder unterschlagene Handys. Die 29-Jährige war nicht in der Lage, die beiden fremden Geräte zu entsperren, woraufhin die Beamten diese sicherstellten.
In vier Bundesländern gesucht
Als die Bundespolizisten die Fingerabdrücke der Frau überprüften, stellte sich heraus, dass die Beschuldigte von Justizbehörden aus vier Bundesländern gesucht wurde. Nach der Frau wurde seit Februar 2024 gesucht, ihr wird unter anderem Diebstahl, Körperverletzung und Erschleichen von Leistungen vorgeworfen.
Die 29-jährige Äthiopierin erhielt eine Anzeige wegen Unterschlagung. Nach Rücksprache mit Staatsanwaltschaft Kempten wurde Migrantin später auf freien Fuß entlassen.