Am Mittwochmorgen hat die Bundespolizei am Grenzübergang Hörbranz/Lindau auf der Autobahn A96 in einem Fernbus zwei Migranten (27 und 32) aus dem Iran erwischt, die als Touristen getarnt einreisen wollten. Sie haben offenbar jeweils über 10.000 Euro für ihre Flucht bezahlt hatten.
Einladungen, Hotelreservierungen, Rückflugtickets dabei
Eine Streife der Lindauer Bundespolizei kontrollierte die Reisenden des Fernbusses. Der Bus war unterwegs von Rom nach Frankfurt am Main. Unter den Passagieren waren sich zwei iranische Staatsangehörige. Bei der Überprüfung legten die beiden ihre gültigen iranischen Reisepässe und italienische Kurzzeitvisa vor, gültig vom 10. bis 25. Januar 2023. Die beiden Busreisenden hatten außerdem Einladungsschreiben, Hotelreservierungen und Rückflugtickets dabei, allesamt bezogen auf einen Aufenthalt in Italien.
Erst Widersprüche, dann Schweigen
Die Bundespolizisten ermittelten, dass die Hotelbuchungen nicht gültig waren. Daraufhin riefen die Beamten bei dem Mann an, von dem die Einladungen stammten. Auf die Frage, warum sich die beiden Iraner nicht in Italien, sondern in einem Bus nach Deutschland befinden, wich der Mann zunächst aus, dann schwieg er ganz. Als die Beamten die beiden Migranten anschließend befragten, "verstrickte sich der 27-Jährige zunächst in Widersprüche und räumte schließlich ein, etwa 8.000 Euro an einen Mann gezahlt zu haben, um nach Europa zu gelangen", heißt es im Polizeibericht. Auch der 32-Jährige gab demnach später zu, für das Visum und die Organisation der Reise 8.000 Euro an denselben Mann bezahlt zu haben. Zu dieser Summe kamen jeweils noch die Kosten für die Tickets und das Visum hinzu.
Anzeige und Ermittlungen
Die Bundespolizisten haben die beiden Iraner wegen Visaerschleichung und versuchter unerlaubter Einreise angezeigt und die Visa annulliert. Die Migranten stellten ein Schutzersuchen, sie wurden an die zuständige Erstaufnahmeeinrichtung Augsburg weitergeleitet. "Aufgrund des Verdachtes des Einschleusens von Ausländern und der Beihilfe zur Visaerschleichung richten sich die Ermittlungen der Bundespolizei auch gegen den Organisator", so die Polizei.