Nach einer Nacht in größter Not sind am Breithorn, einem Viertausender in den Schweizer Alpen, zwei deutsche Bergsteiger gerettet worden. Die beiden Männer wurden mit einem Hubschrauber von der italienischen Bergwacht in etwa 4.000 Metern Höhe aufgegriffen und ausgeflogen. Sie werden nun in einem Krankenhaus in Aosta in Italien behandelt. Ihr Gesundheitszustand ist nach Angaben der Bergwacht «insgesamt gut».
Die beiden Männer hingen seit Donnerstag in eisiger Kälte in der Nähe des Gipfels fest. Auf dem Weg nach unten hatte sich ihr Seil festgeklemmt. Ein weiteres Seil, um den Abstieg fortzusetzen, hatten sie nach Angaben der Bergwacht nicht. Mehrere Versuche, sie mit einem Hubschrauber nach unten zu bringen, scheiterten an den Wetterbedingungen: Die Sicht war zu schlecht. Zudem herrscht aktuell in der Gegend hohe Lawinengefahr.
Eine Nacht zwischen Schnee und Eis
Am frühen Morgen gegen 5.30 Uhr kam dann doch ein Hubschrauber von der italienischen Seite zu ihnen durch. Die beiden hatten Zuflucht an einer verhältnismäßig windgeschützten Stelle gesucht, wo sie dann zwischen Schnee und Eis auch die Nacht verbrachten. Mit einer Leuchte konnten sie dann auf sich aufmerksam machen. Zudem bestand übers Handy Verbindung.
Das Breithorn ist ein Bergkamm in den Walliser Alpen, im Grenzgebiet zwischen der Schweiz und Italien. Der höchste Punkt ist der Westgipfel mit 4.160 Metern. Bestiegen wird das Massiv in der Regel von Schweizer Seite über die Station Klein Matterhorn. Zur Herkunft und zur Identität der beiden Männer machte die Bergwacht zunächst keine näheren Angaben.
Hubschrauber mussten mehrfach kehrt machen
Das Breithorn gilt als einer der Viertausender in den Alpen, die verhältnismäßig leicht zu besteigen sind. Der Schweizer Alpen-Club SAC spricht jedoch auch von einer «gewaltigen vergletscherten Mauer mit mehreren Gipfeln». Am Donnerstag waren mehrere Rettungsversuche noch gescheitert. Von Schweizer Seite musste ein Hubschrauber der Air Zermatt unverrichteter Dinge wieder kehrt machen.
Die Rettung gelang dann mit einem Helikopter der italienischen Bergwacht. Zwischenzeitlich war auch überlegt worden, die beiden Männer mit einem Bergsteiger-Team herauszuholen. Nach Angaben der Rettungskräfte wäre eine Bergung zu Fuß jedoch wegen der derzeit hohen Lawinengefahr sehr gefährlich gewesen. Zudem gibt es in dem Gebiet zahlreiche Gletscherspalten.



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