Startseite
Icon Pfeil nach unten
Blaulicht
Icon Pfeil nach unten

Bilanz nach Corona-Demos: Verkehrsunfall, Polizist gestoßen und Kind verletzt

3.500 Teilnehmer im Polizeipräsidium Ravensburg

Bilanz nach Corona-Demos: Verkehrsunfall, Polizist gestoßen und Kind verletzt

    • |
    • |
    Im Bereich des Polizeipräsidiums Ravensburg haben am Montagabend 3.500 Menschen gegen die Corona-Maßnahmen demonstriert. (Symbolbild)
    Im Bereich des Polizeipräsidiums Ravensburg haben am Montagabend 3.500 Menschen gegen die Corona-Maßnahmen demonstriert. (Symbolbild) Foto: picture alliance/dpa | Markus Scholz

    Im gesamten Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Ravensburg sind am Montagabend etwa 3.500 Demonstranten auf die Straße gegangen, um ihren Unmut über die derzeit gültigen Corona-Maßnahmen auszudrücken. Dabei waren laut Polizei nur Kundgebungen in Überlingen und Wangen ordnungsgemäß angemeldet. In mehreren Städten, insbesondere in Ravensburg, trafen sich Demonstrationsteilnehmer ohne Anmeldung und bezeichneten ihre Veranstaltung als "Spaziergang". In den Sozialen Medien wurde zuvor zu den Demonstrationen aufgerufen.

    2.000 Menschen demonstrieren in Ravensburg

    In der Stadt Ravensburg, die am Montag zum Brennpunkt wurde, schlossen sich etwa 2.000 Menschen zusammen. Die Stadt hatte für den Abend eine Verbotsverfügung für An- und Versammlungen im Altstadtkern erlassen. Dieses Verbot konnte die Polizei, die unter anderem mit einer Reiterstaffel vor Ort war, auch weitestgehend durchsetzen. Gegen 18 Uhr versammelten sich zunächst kleinere Gruppen im Bereich des Kuppelnauplatzes und der Schussenstraße. In Laufe des Abends kamen etwa 2.000 Teilnehmer zusammen, die in Richtung Wilhelmstraße gingen und die vierspurige Hauptverkehrsader blockierten. Die Polizei stellte etliche Verstöße gegen das Abstandsgebot und die Maskenpflicht fest. Innerhalb des Demonstrationszugs formierte sich eine zunehmend aggressive Gruppe, die lautstark Parolen schrie. Ein Demonstrant stieß einen Beamten mit Motorrad. Eine Polizeikette stoppte den Zug am Frauentor. Ein Demonstrant versuchte, die Kette zu durchbrechen. Deshalb setzten die Beamten Pfefferspray ein. Dabei wurde ein zehnjähriges Kind, das sich vorne im Zug befand, leicht verletzt. Nachdem sich die Gruppe aufgelöst hatte, kam in der Bachstraße wieder eine größere Gruppe zusammen. Eine Person versuchte, die dortige Polizeikette zu durchbrechen. Dabei wurde ein Beamter leicht verletzt. Ermittler haben ein Strafverfahren wegen tätlichen Angriffs auf Polizeibeamte eingeleitet und werten derzeit Videoaufnahmen aus, um weitere Verstöße von Demonstranten zur Anzeige zu bringen. Wegen der Verkehrsbehinderungen verursachte des Fahrer eines Linienbusses im Bereich des Frauentors beim Wenden einen Unfall mit Sachschaden.

    Weitere Demos verlaufen weitestgehend friedlich

    Weitere nicht angemeldete angebliche "Spaziergänge" in Friedrichshafen, Sigmaringen, Leutkirch, Bad Wurzach, Markdorf und Frickingen verliefen weitestgehend friedlich. Während in Friedrichshafen bis zu 500, in Leutkirch bis zu 300 und Sigmaringen rund 200 Personen teilnahmen, wurden in den weiteren Städten und Gemeinden jeweils weit unter 100 Teilnehmer gezählt. Auch hier gab es Verstöße gegen die Maskenpflicht und das Abstandsgebot. Die angemeldeten Versammlungen in Überlingen mit etwa 100 Teilnehmern und Wangen mit etwa 250 Teilnehmern und 20 Gegendemonstranten verliefen größtenteils ohne besondere Vorkommnisse. Nachdem sich eine Demonstrantin in Wangen vehement weigerte, einen Mund-Nasen-Schutz aufzusetzen, wurde sie von der Polizei in Gewahrsam genommen. Gegen den Zugriff wehrte sich die Frau, griff die Beamten an und beleidigte sie. Sie wird nun bei der Staatsanwaltschaft angezeigt.

    Polizei prüft weiteres Vorgehen

    Im Hinblick auf mögliche weitere Demonstrationen in nächster Zeit analysiert die Polizei derzeit die Geschehnisse und prüft in Zusammenarbeit mit den Versammlungsbehörden das weitere Vorgehen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden