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Betzigau: Lovescamming - Frau nimmt für Liebesbetrüger Kredite auf - über 10.000 Euro sind weg

Über 10.000 Euro sind weg!

Zwei Kredite aufgenommen! Liebesbetrüger zockt Oberallgäuerin gnadenlos ab

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    Ende April lernte eine 45-jährige Frau aus Betzigau über eine Dating-Plattform im Internet einen Mann kennen. Doch dabei handelte es sich um einen Betrüger, der die Frau gnadenlos abzockte. (Symbolfoto)
    Ende April lernte eine 45-jährige Frau aus Betzigau über eine Dating-Plattform im Internet einen Mann kennen. Doch dabei handelte es sich um einen Betrüger, der die Frau gnadenlos abzockte. (Symbolfoto) Foto: picture alliance/dpa | Sebastian Gollnow

    Der Betrugsmasche "Love Scamming" ist eine Frau aus Betzigau zum Opfer gefallen. Wie die Polizei berichtet, lernte die 45-Jährige Ende April einen Mann auf einer Dating-Plattform kennen. Dieser gab sich als Leiter eines Bauprojekts in Syrien aus. Nachdem die beiden gechattet und telefoniert hatten, erlaubte der Unbekannte der Oberallgäuerin den Zugriff auf sein Konto. Weil er angeblich schlechtes Internet habe, sollte sie für ihn Geld überweisen.

    Frau aus Betzigau nimmt zwei Kredite für Liebesbetrüger auf

    Doch irgendwann konnte die 45-Jährige kein Geld mehr vom Konto ihrer Internetbekanntschaft transferieren. Deshalb bat der Mann sie, Geld von ihrem Konto zu überweisen, schließlich müssten seine Mitarbeiter bezahlt werden. Im weiteren Verlauf wollte der Unbekannte nach  Hause reisen und gab an, dass er aufgrund eines Unfalls im Krankenhaus sei. Die Behandlung müsse er in bar bezahlen, weshalb ihm die Oberallgäuerin erneut finanziell aushalf.

    Er reiste weiter - und wurde angeblich in Griechenland verhaftet. Die angebliche Rechnung für das Krankenhaus und die Kaution für die Haftung bezahlte die 45-Jährige ebenfalls. Um das alles finanziell stemmen zu können, nahm sie laut Polizei sogar zwei Kredite auf!

    Insgesamt überwies die Oberallgäuerin einen mittleren fünfstelligen Betrag, ehe sie erkannte, dass sie auf einen Betrug hereingefallen war. 

    Love Scamming-Fälle im Allgäu - über 2 Millionen Euro erbeutet

    Damit steht die Frau nicht leider allein da. 2023 registrierte die Polizei im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West 58 erfolgreiche Liebesbetrügereien. Die Betrüger erbeuteten dadurch über zwei Millionen Euro! 2024 wurden bei den Beamten schon 36 Fälle angezeigt, bei denen die Liebesbetrüger ihre Opfer knapp 500.000 Euro abzockten. 

    Im Oberallgäu wurden im Jahr 2023 13 erfolgreiche Fälle von Love-Scamming angezeigt. 2024 sind der Polizei bislang zehn Fälle bekannt.

    Love Scamming: Die Masche

    Auf der Suche nach der großen Liebe versuchen viele über das Internet andere kennenzulernen. Das machen sich auch Betrüger zu Nutze. Ist ein Kontakt über soziale Netzwerke und Messengerdienste erst einmal hergestellt, überhäufen Betrüger ihre Opfer im Internet oder am Telefon mit Liebesbekundungen und Aufmerksamkeit – und zwar einzig und allein mit dem Ziel, ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Oft haben die Täter vorher über viele Wochen hinweg ernsthaftes Interesse an ihrer Online-Bekanntschaft vorgetäuscht. Aus diesem Grund fällt es Betroffenen oft nicht schwer, einer ersten Geldforderung nachzukommen. Seinem Partner oder der Partnerin würden die meisten schließlich auch Geld leihen. Doch das ist oft der Anfang von weiteren Geldforderungen oder Bitten um finanzielle Gefallen.

    Plötzlich gibt es Schwierigkeiten mit der Einreise, dem Pass, einer Autopanne, einem Überfall oder Diebstahl der Kreditkarte, einem Krankenhausaufenthalt oder vielem anderen mehr – die Betrüger brauchen dringend schnelles Geld und ihre Internetbekanntschaft ist ihre vermeintlich einzige Hoffnung. In vielen Fällen operieren die Täter aus dem Ausland.

    Polizei gibt Tipps: So schützt Ihr Euch vor Liebesbetrügern

    Die Polizei gibt deshalb Tipps, damit es gar nicht erst zum Betrug kommt:

    • Seid bei neuen Kontakten vorsichtig: Um nicht Opfer von Love-Scamming zu werden, solltet Ihr bei jeder Kontaktaufnahme von Unbekannten über das Internet oder über Messenger-Dienste grundsätzlich misstrauisch sein.
    • Achtet auf Ungereimtheiten und Widersprüche und lasst Euch von fadenscheinigen Ausreden und Erklärungen nicht blenden.
    • Überweist grundsätzlich kein Geld an Menschen, die Ihr nie persönlich kennengelernt oder gesehen habt! Macht geleistete Zahlungen, wenn noch möglich, sofort rückgängig!
    • Seid misstrauisch, wenn ein persönliches Treffen immer wieder verschoben wird!
    • Erstattet Anzeige: Solltet Ihr in eine solche Situation geraten, wendet Euch umgehend an die Polizei!
    • Im Notfall wählt den Notruf 110!
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