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Betrüger gibt sich als Arzt aus: Seniorin aus Senden um 20.000 Euro betrogen

Polizei gibt Tipps

Betrüger gibt sich als Arzt aus: Seniorin aus Senden um 20.000 Euro betrogen

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    Eine 80-Jährige wurde um 20.000 Euro betrogen. (Symbolbild)
    Eine 80-Jährige wurde um 20.000 Euro betrogen. (Symbolbild) Foto: sabinevanerp von Pixabay

    Am Donnerstagvormittag meldete sich ein falscher Arzt der Uniklinik bei der 80-Jährigen aus Senden und betrog sie um 20.000 Euro. Der unbekannte Betrüger erzählte der Rentnerin laut Polizei, dass sich deren Sohn mit einer Corona-Erkrankung in lebensbedrohlichen Zustand in der Klinik befindet. Um das Leben des Sohnes in den nächsten Stunden zu retten, müsse dieser jedoch umgehend in die Schweiz verlegt werden. Laut Angaben des falschen Arztes drohe dem Sohn spätestens in sechs Stunden ein tödliches Nierenversagen. Der notwendige Transport würde aber 36.000 Euro kosten und müsse sofort bezahlt werden. Die 80-Jährige glaubte die Geschichte zunächst und gab gegenüber dem vermeintlichen Arzt an, dass sie 20.000 Euro zahlen könne. Der Anrufer forderte die 80-Jährige daraufhin auf, das Geld herzurichten, damit es ein Bote abholen kann. Zur Mittagszeit übergab dann die Seniorin vor ihrer Haustüre 20.000 Euro an den vermeintlichen Boten. Erst als die 80-Jährige im Nachgang nach einiger Zeit einen ihrer Söhne erreichte, klärte sich auf, dass sie Opfer eines Betruges wurde. Daraufhin verständigte der Sohn die Polizei. Die Polizeistation Senden und der Kriminaldauerdienst der Kriminalpolizei Memmingen übernahmen die Erstmaßnahmen vor Ort. Die weiteren Ermittlungen werden vom zuständigen Fachkommissariat der Kriminalpolizei Neu-Ulm geführt.

    Die Betrugsmasche

    "Schnell, ihr Verwandter/Angehöriger braucht dringend Hilfe" - so oder ähnlich beginnen immer wieder Anrufe bei Bürgern. Es meldet sich ein vermeintlicher Arzt oder Bekannter eines Verunglückten oder Erkrankten bei Senioren und bittet sie schnell um Bargeld. Die Namen und Geschichten sind austauschbar, die Masche dahinter bleibt gleich. Durch geschickte Gesprächsführung schaffen es die Betrüger, dem Angerufenen glaubhaft zu machen, dass ein Angehöriger in einer dringenden, meist lebensbedrohlichen, medizinische Notlage steckt und man dringend Geld schicken soll, um das Leben des Verwandten zu retten.

    Die Zahlen

    Im Jahr 2020 wurden im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West zehn Delikte polizeiliche registriert, bei denen ein Fall erfolgreich war und ein Schaden von 10.000 Euro entstanden ist. 2021 wurden bis heute schon insgesamt 87 derartige Delikte verzeichnet, bei denen bei drei Fälle insgesamt 97.700 Euro an Betrüger übergeben wurden. Das Phänomen ist auf dem Vormarsch, was sich auch an den sprunghaft ansteigenden Fallzahlen ablesen lässt.

    Die Tipps der Polizei

    • Seien Sie misstrauisch, wenn sich Anrufer am Telefon nicht selber mit Namen melden. Raten Sie nicht, wer der betroffene Angehörige ist, sondern fordern Sie Anrufer grundsätzlich dazu auf, ihren Namen selbst zu nennen.
    • Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht erkennen. Erfragen Sie beim Anrufer Dinge, die nur der richtige Verwandte/Bekannte wissen kann.
    • Geben Sie keine Details zu Ihren familiären und finanziellen Verhältnissen preis.
    • Lassen Sie sich nicht drängen und unter Druck setzen.
    • Wenn ein Anrufer Geld oder andere Wertsachen von Ihnen fordert: Besprechen Sie dies mit Familienangehörigen oder anderen Ihnen nahe stehende Personen.
    • Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen wie Schmuck an unbekannte Personen.
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