Am vergangenen Wochenende musste die Bergwacht Hinterstein drei mal wegen festsitzenden Bergsteigern ausrücken, die auf Grund von Altschneefeldern nicht mehr weiter laufen konnten.
Zwei Einsätze direkt hintereinander
Die erste Alarmierung war am Samstag Nachmittag als eine sechsköpfige Wandergruppe unklusive Kleinkind am Laufbacher Eck auf 2.100 Metern Höhe nicht mehr weiter konnte. Drei Erwachsene und das Kleinkind wurden von einem österreichischem Hubschrauber geborgen und nach Oberstdorf ins Tal geflogen. Zwei weitere Bergsteiger der Gruppe konnten noch selbständig absteigen. Als dieser Einsatz noch am Laufen war, kam laut Bergwacht ein zusätzlicher Hilferuf von zwei Bergsteigern, die im Bereich des Hindelanger Klettersteig ebenfalls in einem steilen Schneefeld festsaßen. Ein Retter der Bergwacht wurde von einem zweiten Hubschrauber, ebenfalls aus Österreich, mit dem Bergetau an der Stelle abgesetzt. Die beiden wurden anschließen mit dem Tau geborgen und nach Hinterstein geflogen.
Dramatische Einsatzmeldung
Am Sonntag Nachmittag erreichte die Bergwacht laut eigenen Angaben dann eine "sehr dramatisch klingende" Einsatzmeldung. Von der Leitstelle Allgäu wurde gemeldet, dass zwei Bergsteigerinnen im Bereich Himmeleck in einem steilen Schneefeld festsitzen und abzustürzen drohen. Sie würden sich nicht mehr lange halten können. Auf Grund der Dramatik der Meldung startete der Hubschrauber Christoph 17 trotz herannahender Gewitterfront mit zwei Rettern in Richtung Einsatzort. Nach einem längeren Suchflug wurde die Stelle erkannt. Wegen starker Sturmböen war an eine Rettung aus der Luft offenbar aber nicht mehr zu denken. Die Maschine musste abdrehen und konnte die beiden Retter nur noch schnell im Talgrund an der Pointhütte absetzen, bevor das Gewitter mit voller Stärke zuschlug.
Aufwändiger Einsatz
Die Bergretter mussten zu Fuß fast 700 Höhenmeter zur Einsatzstelle aufsteigen. Zusätzlich machten sich vier weitere Retter mit Geländefahrzeug und Quad auf den Weg über die Ochsenalpe zum Einsatzort. Als die Retter bei den Verunglückten ankamen, wurden diese gesichert und an einen sicheren Platz gebracht. Leicht verletzt und unterkühlt konnten sie dann, als das Wetter sich wieder etwas beruhigte, mit einem mittlerweile eingetroffenen Polizeihubschrauber gerettet und nach Hinterstein gebracht werden. Beide wurden dem Landrettungsdienst übergeben und in eine Klinik eingeliefert. Nach fast vier Stunden waren alle Retter völlig durchnässt wieder zurück an der Wache.