Eine Wanderung von der Kanzelwand-Bergstation zum Gipfel der Kanzelwand in Riezlern (Kleinwalsertal) unternahm am Sonntag eine Familie aus Baden-Württemberg. Gegen Mittag kletterte ein neunjähriger Bub zusammen mit seinen Geschwistern wenige Meter neben dem Wanderweg durch felsdurchsetztes Gelände.
Wanderung an der Kanzelwand in Riezlern - Gesteinsbrocken trifft Jungen am Kopf
Dabei löste sich laut der Vorarlberger Polizei ein Gesteinsbrocken (etwa 20 Zentimeter Durchmesser) und traf den Neunjährigen am Kopf. Der Junge stürzte daraufhin das Gelände hinunter und landete auf Wanderweg. Dabei zog er sich laut Polizei mehrere Brüche und eine Platzwunde am Kopf zu. Der Rettungshubschrauber brachte das schwer verletzte Kind ins Unfallklinikum nach Kempten.
Die Kanzelwand
Die Kanzelwand, auch Warmatsgundkopf genannt, ist ein 2.059 Meter hoher Berg in den Allgäuer Alpen, der an der Grenze zwischen dem Allgäu und dem Kleinwalsertal (Vorarlberg) liegt. Der Gipfel ist am einfachsten mit der Kanzelwandbahn zu erreichen. Wanderer können in Rietzlern im Kleinwalsertal einsteigen und sich mit der Bahn zur Bergstation hinaufbringen lassen, die auf 1.957 Metern Höhe liegt. Von dort sind es nur etwa 20 Minuten zu Fuß zum Gipfel der Kanzelwand.
Nur die letzten Meter unterhalb des Gipfelkreuzes sind schroff und felsig. Hier ist Trittsicherheit gefordert. Vom Kanzelwand-Gipfel haben Wanderer eine gute Aussicht auf das benachbarte Fellhorn (2.038 Meter) und die steilen Felswände der Hammerspitze (2251 Meter / 2259 Meter), die im Süden liegt.
Die Kanzelwand ist aus Hauptdolomit aufgebaut und fällt nach Norden hin mit einer steilen Felswand ab, ansonsten ist er von steilen Grashängen geprägt. Im Winter ist das Gebiet bei Skifahrern beliebt. In dem deutsch-österreichischen Skigebiet Fellhorn/Kanzelwand können sich Skifahrer und Snowboarder auf insgesamt 36 Pistenkilometer in jeder Schwierigkeitsstufe austoben.