+++ Update: 22. Mai 2024, 13:31 +++
Nach dem brutalen Angriff in einem Seniorenheim in Bayerisch Gmain ist das Opfer am späten Mittwochvormittag gestorben, berichtet die Polizei. Der Mann starb im Krankenhaus an seinen schweren Verletzungen. Die Kripo Traunstein ermittelt nun wegen eines Tötungsdelikts.
Bezugsmeldung
Mann schlägt und tritt in Seniorenheim in Bayerisch Gmain auf Zimmergenossen ein
In einem Seniorenheim in Bayerisch Gmain (Berchtesgadener Land) wählte eine Pflegekraft am Samstagabend gegen 22:00 Uhr den Polizei-Notruf. Sie teilte mit, dass ein 74-jähriger Mann seinen Zimmergenossen, der breits am Boden liege, schlage und trete.
Mann erleidet bei Angriff im Seniorenheim schwerste Kopfverletzungen
Der 69-jährige Mann erlitt bei dem Angriff schwerste Kopfverletzungen, teilte die Polizei mit. Ein Rettungswagen brachte ihn ins Krankenhaus. In Lebensgefahr schwebt der 69-Jährige derzeit aber nicht.
Die Polizei nahm den Tatverdächtigen vor Ort fest. Die ersten Ermittlungen führte die Polizeiinspektion Bad Reichenhall. Das Fachkommissariat 1 der Kriminalpolizei Traunstein ermittelt jetzt wegen eines versuchten Tötungsdelikts.
Polizei liefert Tatverdächtigen in Psychiatrie ein
Die Staatsanwaltschaft Traunstein beantragte einen Unterbringungsbefehl. Noch am Sonntagnachmittag wurde der dringend Tatverdächtige dem zuständigen Ermittlungsrichter am Amtsgericht Rosenheim vorgeführt. Dieser erließ einen Unterbringungsbefehl. Die Polizei brachte den 74-Jährige daraufhin in eine Fachklinik für Psychiatrie. Warum der Mann seinen Mitbewohner angegriffen hat, ist derzeit noch unklar. Die Kriminalpolizei ermittelt derzeit, was die Hintergründe und das Motiv der Tat sind.
Strafe für Totschlag und versuchten Totschlag
Wird ein Mensch durch eine Straftat absichtlich getötet, ist das in der Regel Totschlag oder Mord. Wenn das Opfer überlebt, kann sich der Angreifer trotzdem strafbar machen. Dann spricht man von einem versuchten Mord oder einem versuchten Totschlag. Paragraph 212 des Strafgesetzbuchs sieht für einen Totschlag eine Freiheitsstrafe zwischen fünf und fünfzehn Jahren vor. In besonders schweren Fällen muss der Täter mit einer lebenslangen Gefängnisstrafe rechnen. Bleibt es bei einem Versuch kann die Strafe gemildert werden oder - bei einem untauglichen Versuch - sogar ganz davon abgesehen werden. Laut Paragraph 23 Abs. und Paragraph 49 Abs. 1 im Strafgesetzbuch beträgt das Strafmaß für einen versuchten Totschlag eine Freiheitsstrafe von mindestens zwei Jahren bis hin zu elf Jahren und drei Monaten. Die Mindesstrafe bei versuchtem Totschlag liegt also bei zwei Jahren Haft.