Aktivistinnen und Aktivisten, die der Baumbesetzerszene des Altdorfer Waldes zuzuordnen sein dürften, haben am Donnerstagmorgen mehrere Zufahrten zu insgesamt zwei Kieswerken im Bereich Mennisweiler und Molpertshaus blockiert. Vier Personen hatten dazu unter anderem Seile über die Zufahrtswege gespannt und diese mit ihren Hängematten verbunden, in denen sie in mehreren Metern Höhe in den Baumwipfeln hingen. Ein weiterer Aktivist hatte einen Strommast bestiegen und sich dort ebenfalls in luftiger Höhe befestigt.
Von den Bäumen geholt: niemand verletzt
Um die Zufahrten zu den Kieswerken zu räumen und die Wiederaufnahme des Betriebs zu ermöglichen, zog das einsatzführende Polizeipräsidium Ravensburg Kräfte der umliegenden Polizeireviere zusammen. Mit Unterstützung der örtlich zuständigen Feuerwehren wurden die Seiltraversen zunächst gesichert und im weiteren Verlauf so umgehängt, dass diese nicht mehr über die Fahrwege verliefen. Priorität hatte dabei auch der Schutz der Personen in den Bäumen, von denen im Zuge der polizeilichen Maßnahmen niemand zu Schaden kam. Gegen 9.30 Uhr waren die Zufahrten zu den Kieswerken wieder frei.
Die Vorwürfe: Nötigung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte
Mehrere Teilnehmende wurden im weiteren Einsatzverlauf über Feuerwehrleitern auf den Boden gebracht, einige kletterten auch selbständig herab. Bis zum Mittag wurden insgesamt zehn beteiligte Personen zur Feststellung ihrer Identitäten vorläufig festgenommen. Gegen sie wurden Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Nötigung eingeleitet. Ein Aktivist gelangt zusätzlich wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte zur Anzeige, da er sich gegen seine Festnahme zunächst zur Wehr setzte. Lediglich ein Aktivist befindet sich aktuell noch in einem Baum bei Mennisweiler, zu Betriebseinschränkungen kommt es dadurch derzeit aber nicht.