Die Anzahl der Straftaten im Dienstbereich Lindau und Lindenberg ist im Jahr 2019 zurückgegangen (von 5.193 auf 4.543). Auch im Gesamtbezirk des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West verzeichnete die Polizei einen Rückgang der Delikte. Dort seien die Fallzahlen im vergangenen Jahr um fast 9 Prozent zurückgegangen, teilt Bernhard Merkel, erster Kriminalhauptkommissar, im Jahresbericht der Polizeikommission Lindau mit.
Landkreis Lindau: Eine der sichersten Regionen Deutschlands
Gemessen an der Häufigkeitszahl, die die Anzahl der Fälle pro 100.000 Einwohner angibt, gehört der Landkreis Lindau weiterhin zu den sichersten Regionen Deutschlands, heißt es im Bericht weiter. So gingen die Zahl von "ungeklärten oder unnatürlichen Sterbefällen" auf 38 (2018: 59) zurück. Darunter ist auch ein Fall eines ein 43-jähriger Kasachen, der in Lindenberg stark alkoholisiert den Stiefvater seiner Lebensgefährtin erstach. Das Landgericht Kempten verurteilte den43-Jährigen zu neun Jahren Haft wegen Totschlags. Ungeklärt ist hingegen noch die Identität eines Mannes, der im Mai in Nonnenhorn neben einem E-Bike mit roten Packtaschen tot aufgefunden wurde.
Drogen: Weniger Delikte, aber mehr Tote
Insgesamt kam es im Landkreis Lindau 2019 zu 460 Rauschgiftdelikten. Das sind etwa 60 weniger als noch im Jahr davor. Darunter sind auch 55 Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz (BtMG). "Dabei ging es zumeist um den Anbau, die Einfuhr und den Handel mit illegalen Drogen, überwiegend mit Cannabis, aber auch mit Kokain, Amphetamin und Ecstasy", teilt die Polizei mit. Erstmals seit 2015 gab es im vergangenen Jahr wieder zwei "Drogentote" im Landkreis. Mit insgesamt 23 Rauschgift-Todesfällen im Gesamtbereich, verzeichnete Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West den höchsten Wert seit zehn Jahren.
Wohnungseinbrüche: "Kein wirkliches Problem"
In 30 Fällen von besonders schweren Diebstahls ermittelte die Polizei im vergangen Jahr. Darunter viermal wegen eines sogenannten Wohnungseinbruchdiebstahls“ (WED). Weitere vier Fälle des WEDs bearbeitete die Polizei in Lindenberg. Die Hälfte der Wohnungseinbrüche blieben bereits im "Versuchsstadium stecken", berichtet die Polizei: "Der besonders schwere Fall des Diebstahls in/aus Wohnungen stellt derzeit Gott sei Dank im Westallgäu und am bayerischen Bodensee kein wirkliches Problem dar."
Falschgeld: Fünfziger am beliebtesten
"Nach wie vor ist der 50-Euro-Schein bei Geldfälscher besonders beliebt", meint die Polizei. Bei etwa der Hälfte (10 von 21) der sichergestellten falschen Geldscheine handelte es sich um einen Fünfziger. Dazu kamen noch sieben falsche Hunderter, zwei falsche Zwanziger und ein falscher Zehner.
Telefon-Betrüger gehen leer aus
Auch im Jahr 2019 haben wieder Telefon-Betrüger ihr Glück im Landkreis Lindau versucht. Insgesamt wurden 165 Taten registriert, bei denen die Täter versuchten meist ältere Menschen zu überreden, ihnen Geld, Schmuck oder Edelmetalle zu geben. Allerdings sei es in keinem Fall zu einer tatsächlichen Geldübergabe gekommen.