Lindauer Bundespolizisten kontrollierten am Samstagmorgen am Grenzübergang Hörbranz auf der A96 die Passagiere eines Fernreisebusses mit dem Routing Rom-Frankfurt am Main. Unter den Fahrgästen befanden sich drei Iraner. Die 27, 32 und 35 Jahre alten Männer legten zur Überprüfung ihre Reisepässe sowie italienischen Kurzzeitvisa mit einer Gültigkeit von acht Tagen vor.
Widersprüche bei Befragung
Bei der Befragung durch die Polizisten verstrickten sich die Migranten, denen die Visa anlässlich eines Sportwettkampfes in Italien ausgestellt worden waren, in massive Widersprüche. Die Fragen der Beamten zum Austragungsort und -termin blieben einem Bericht der Bundespolizei Kempten zufolge unbeantwortet. Erst am Vortag war die angebliche Mannschaft mit dem Flugzeug nach Italien eingereist und sofort nach Deutschland weitergefahren.
Visa und Reise kostete mehrere tausend Euro
Laut der aufgefunden Unterlagen sollte der angebliche Rückflug bereits am nächsten Tag ab Rom erfolgen. Anhand der angeblichen Hotelbuchung fanden die Bundespolizisten heraus, dass es noch einen vierten vermeintlichen Sportler gab, der aber in Italien geblieben war. Die Männer gaben gegenüber den Beamten an für die Visa und die Reise jeweils mehrere tausend Euro bezahlt zu haben. Die "Sportmannschaft" hatte sich demnach erst auf der Reise kennengelernt.
Visa-Annullierung, Zurückweisung und Weiterleitung an Anker-Zentrum
Die drei Iraner wurden wegen Visumserschleichung sowie versuchter unerlaubter Einreise angezeigt. Die Bundespolizisten annullierten die Visa und wiesen den 32- sowie den 35-Jährigen am Abend nach Österreich zurück. Der 27-Jährige, der ein Asylgesuch äußerte, wurde an das Anker-Zentrum weitergeleitet.