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Alpinunfall am Berg Großvenediger: Frau stürzt ab und wird schwer verletzt - Schwierige Rettung mit Hubschrauber

Wanderer hört Weinen

Alpinunfall am Großvenediger: Frau abgestürzt und schwerst verletzt - Schwierige Rettung

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    Der Großvenediger in Tirol. Hier ist am Dienstag eine Frau abgestürzt und hat sich schwer verletzt. (Archivbild)
    Der Großvenediger in Tirol. Hier ist am Dienstag eine Frau abgestürzt und hat sich schwer verletzt. (Archivbild) Foto: Johann Groder, dpa

    Am Dienstag passierte am Großvenediger (3.657 Meter), dem höchsten Berg der Venedigergruppe in Tirol in Österreich, ein Alpinunfall, bei dem eine Frau schwer verletzt wurde. Laut Polizei wanderten die 57-jährige Deutsche aus dem Kreis Würzburg und ihr Arbeitskollege, am Prägratner Höhenweg, im Gemeindegebiet von Prägraten, in Richtung der Sajathütte.

    Wanderin kommt nicht an der Sajathütte an: Notruf

    Gegen 17:30 Uhr erreichte der Arbeitskollege die Sajathütte auf 2.600 m Seehöhe. Er war aufgrund seines besseren körperlichen Trainingszustandes bereits ein wenig vorausgegangen. Da seine Arbeitskollegin bis 18:00 Uhr nicht bei der Hütte eintraf, machte er sich jedoch Sorgen und informierte den Hüttenwirt. Der Hüttenwirt setzte daraufhin die Rettungskette in Gang.

    Alpinunfall am Großvenediger: Arbeitskollege hört ein Weinen

    Der Mann machte sich in der Zwischenzeit auf die Suche und hörte vom Steig aus mehrere hundert Meter unterhalb, im steilen felsdurchsetzten Gelände eine weibliche Stimme jammern bzw. weinen. Aufgrund des Geländes war ein Abstieg für ihn aber nicht möglich. Eine Hubschrauberbergung war zu diesem Zeitpunkt auf Grund der Witterungsverhältnisse nicht möglich. Die Bergrettung schickte einen sogenannten Voraustrupp, bestehend aus vier Mann, unverzüglich ins Gelände.

    Bergretter finden und erreichen abgestürzte Wanderin

    In einer Suchkette stiegen die Mitglieder der Bergrettung im Gelände ab und konnten ca. 300 Meter unterhalb des Steiges die Frau um 18:55 Uhr schwer verletzt finden. Weitere Bergretter und Mitglieder der Alpinpolizei fuhren ebenfalls mit der Bahn zur Sajathütte und stiegen mit Bergeausrüstung (Trage, Bergesack, Bergeseile) zu der abgestützten Frau ab. Auch die zum Einsatz hinzugezogenen Polizeidrohne unterstützte zunächst bei der Lokalisierung bzw. bei der Ausleuchtung der Unfalllage.

    Retter bringen schwerstverletzte Frau zum Hubschrauber

    Um 19:10 Uhr konnte der Notarzthubschrauber den Bereich der Unfallstelle anfliegen. Im Gelände konnte ein einigermaßen brauchbarer Übergabeplatz für den Hubschrauber ausfindig gemacht werden. Die schwerstverletzte Frau wurde mehrere hundert Meter zu diesem Platz getragen. Um ca. 20:00 Uhr gelang es der Besatzung des Notarzthubschraubers, bei vollkommener Dunkelheit, unter Verwendung von Nachtsichtbrillen, die verletzte Wanderin zu übernehmen und zum Zwischenlandeplatz bei der Bergrettungszentrale in Prägraten zu transportieren.

    Großes Aufgebot an Rettern kann verletzte Wanderin bergen und stabilisieren

    Bis ca. 21:10 Uhr stabilisierten unter anderem der Notarzt der Hubschrauberbesatzung und ein ebenfalls angeforderter Bergrettungsarzt sowie 2 Notfallsanitäter (einer davon Alpinpolizist) die Patientin. Sie wurde schließlich um ca. 21:20 Uhr ins Klinikum nach Klagenfurt geflogen. Im Einsatz standen die Bergrettung Prägraten am Großvenediger mit ca. 20 Einsatzkräften, die Freiwillige Feuerwehr Prägraten für den Transport der Einsatzkräfte, die Bergrettung Virgen mit ca. zehn Einsatzkräften, die Bergrettung Suchhundestaffel, die Einsatzmannschaft des Notarzthubschrauber, eine Polizeistreife, ein Polizeidrohnenpilot und zwei Alpinpolizisten.

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