Ein Nachbarschaftsstreit in einem Mehrfamilienhaus in Oberstdorf ist am Donnerstag eskaliert. Am Ende musste die Polizei sogar schießen.
Zoff in Oberstdorf: Waffe und großen Hund dabei
Wie das Polizeipräsidium Schwaben Süd-West mitteilt, war es gegen 22:15 Uhr zu einem Streit in einem Mehrfamilienhaus in der Baumannstraße gekommen. Der Grund: Ein 63-jähriger Bewohner hatte so laut Musik gehört, dass sein 45-jähriger Nachbar bei ihm klingelte. Der 63-Jährige zeigte sich jedoch aggressiv, hatte seinen Hund bei sich und war mit einer Schreckschusswaffe bewaffnet.
Nachbarschaft: streit in Oberstdorf: Nachbar tritt Tür ein
Nachdem der aggressive Nachbar mit einem Faustschlag auf den 45-Jährigen losging, flüchtete dieser in seine Wohnung, in der sich auch seine Familie aufhielt. Der 63-Jährige folgte ihm und trat die Wohnungstür ein. Nach einer weiteren Auseinandersetzung verließ der Aggressor, mit der Waffe im Hosenbund, das Mehrfamilienhaus und traf dort auf die eintreffenden Polizeibeamten.
Polizeibeamte müssen in Oberstdorf auf Hund schießen
Die Beamten hätten den Mann dann dazu aufgefordert sich auf den Boden zu legen, berichtet die Allgäuer Polizei weiter. Gleichzeitig sei der nicht angeleinte Rhodesian Ridgeback zunehmend aggressiver geworden, habe sich losgerissen und sei auf die Beamten losgegangen. Diese mussten auf den großen Hund schießen. Dabei wurde das Tier so schwer verletzt, dass es letztlich erlöst werden musste.
Aggressiver Oberstdorfer in Spezialklinik gebracht
Den alkoholisierten 63-Jährigen brachten die Beamten nach dem Zwischenfall in eine Spezialklinik. Er hatte zum Zeitpunkt der Auseinandersetzung einen Alkoholwert von weit über einem Promille, heißt es von Seiten der Polizei weiter. Die Waffe wurde sichergestellt.
Familie muss nach Streit betreut werden
In der Wohnung der Familie kümmerte sich ein Kriseninterventionsteam um die Opfer - unter ihnen befanden sich auch zwei Kinder. Der 45-Jährige musste seine leichten Verletzungen in einem Krankenhaus behandeln lassen. Die Polizei ermittelt nun wegen Bedrohung, gefährlicher Körperverletzung und wechselseitiger Körperverletzung. Polizeibeamte wurden bei dem Einsatz nicht verletzt.
Das ist die Rasse Rhodesion Ridgeback
Rhodesian Ridgebacks können eine Widerristhöhe von bis zu 69 Zentimetern und ein Gewicht bis über 36 Kilogramm erreichen. In Bayern standen sie von 1992 bis 2002 auf der Rasseliste. 2002 wurde die Rasse von der Liste gestrichen. Im Kanton Glarus in der Schweiz ist die Haltung dieser Tiere aktuell weiter bewilligungspflichtig.