Feiertag, Vatertag und gutes Wetter: Im Allgäu war am Donnerstag einiges los. An den bekannten touristischen Hotspots und in der Nähe besonders beliebter Ausflugsziele hielten sich den ganzen Tag über sehr viele Tagesausflügler auf. Aufgrund des sehr großen Andrangs war die Situation insbesondere an den See- und Wanderparkplätzen zeitweise angespannt, teilt die Polizei mit. Demnach habe der Ausflugsverkehr am Vatertag im Vergleich zu den letzten Wochenenden wie von der Polizei erwartet nochmals zugenommen. Die geltenden Abstandsregeln wurden laut Polizeiangaben meistens sehr gut eingehalten. Nur vereinzelt stellten die Beamten Verstöße nach den bestehenden Kontaktbeschränkungen fest. Im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West fanden an Christi Himmelfahrt 962 Kontrollen statt, dabei stellten die Polizisten 17 Verstöße fest. Außerdem waren sehr viele Freizeitsportler und Radfahrer im Allgäu unterwegs. Die Polizei stellte zudem mehr Motorradfahrer fest als bereits am zurückliegenden Wochenende. Zwischen 10:30 Uhr und 19:45 Uhr kam es präsidiumsweit zu 33 Zweiradunfällen, 27 mit Fahrradfahrern und sechs mit Motorradfahrern. Zu lebensgefährlichen Verletzungen kam dabei nicht.
Über 200 Fahrzeuge am Ausflugsschwerpunkt Reichenbach
Ein Ausflugsschwerpunkt war dabei im Bereich Reichenbach – Gaisalpe. Die beiden offiziellen Parkplätze waren bereits am Vormittag vollständig belegt. Später parkten die Autos dann die nähere Umgebung, insbesondere die beiden Seitenstreifen der Kreisstraße OA4, voll. Im Vergleich zum letzten Wochenende stellte die Polizei dort eine deutliche Steigerung fest: Nach Schätzungen sollen es allein dort über 200 Fahrzeuge gewesen sein. Im Umkreis abgemähte Wiesenflächen wurden nach Angaben der Polizei ebenfalls verbotenerweise als Parkfläche benutzt. Die Gemeinde Oberstdorf hat nach Beschwerden von Anwohner im gesamten Ortsbereich ein absolute Halteverbot aufgestellt. Das sei größtenteils beachtet worden, erklärt die Polizei. Insgesamt kam die Polizeiinspektion Oberstdorf auf 25 Verkehrsordnungswidrigkeiten und 56 Anzeigen nach dem Bayerischen Naturschutzgesetz. "Insbesondere weil Fahrzeuge verbotenerweise im Bereich von Landschaftsschutzgebieten abgestellt waren", heißt es in der Mitteilung der Polizei.
Situation an Buchenegger Wasserfällen deutlich entspannter
Im vergleich zum letzten Wochenende war die Situation im Bereich der Buchenegger Wasserfälle laut Polizei am Vatertag danke einer neuen Beschilderung (Parkverbotszone, Anlieger frei) deutlich entspannter. Trotz der neuen Verkehrsregelung stellte die Polizei 30 Parkverstöße fest. Voll ausgelastet waren dagegen die Parkflächen bei der Hündle Talstation mit rund 300 Fahrzeugen und bei der Hochgrat Talstation mit etwa 350 Fahrzeugen. Zeitweise kam es hier zu einer Überlastung.
Rettungswege in Hinang, Hinterstein und Burgberg zugeparkt
Wie die Polizei weiter mitteilt, wurden in Hinang, Hinterstein und Burgberg zeitweise Rettungswege durch Ausflügler zugeparkt. Die Polizei hat die Parkverstöße konsequent geahndet. Auch um den Grüntenlift war am Vatertag viel los, dort stellten die Beamten erneut ein sehr hohes Verkehrsaufkommen fest: Im Bereich Kammeregg zum Beispiel etwa 150 Fahrzeuge. Die Polizei hat acht Anzeigen aufgenommen, weil Fahrzeuge im Naturschutzgebiet geparkt waren.
Parkplätze an beliebten Allgäuer Seen voll
Bereits gegen Mittag waren die Pärkplätze besonders beliebter Ausflugsziele im Allgäu fast vollständig belegt. Besonders betroffen waren die Parkplätze im Bereich der Seen (Weißensee, Hopfensee, Forggensee, Schwansee) und im Bereich Hohenschwangau. "Gleiches gilt für die Parkplätze an den Ausgangsorten von Bergwanderungen bzw. zu geöffneten Hütten", ergänzt die Polizei.
Appell der Polizei: Rücksicht auf Anwohner nehmen und Parkverbote beachten
Bei geplanten Ausflügen zu solchen touristischen Hotspots appelliert die Polizei an alle Personen, die Parkverbote aus Rücksicht auf die Anwohner einzuhalten und keinesfalls verbotenerweise in geschützten Gebieten zu parken. Bei Verstößen gegen das Naturschutzrecht müsse man mit Verwarnungsgeldern ab 40 Euro rechnen. Deutlich höher werde dagegen wildes Campieren mit Zelt, Wohnwagen oder -mobil bestraft. Bereits im Vorfeld empfiehlt es sich, sich über weniger stark benutzte Parkplätze auf dem Weg zum geplanten Ausflugsziel zu erkundigen oder für die letzten Kilometer oder auch den ganzen Weg, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. Nach Angaben der Polizei waren in Oberstdorf zum Beispiel die Wanderparkplätze in den Bereichen Skiflugschanze, Söllereck und Freibergsee deutlich weniger besucht als der Bereich Reichenbach.