Egal ob der Besitz von Kinderpornografie oder die Verbreitung gewaltverherrlichender Inhalte - die Zahlen in diesem Bereich steigen rasant. Besonders im Fokus der Präventionsarbeit der Polizei stehen Kinder und Jugendliche, die oft unreflektiert illegale Inhalte verbreiten.
"Zahlen sind alarmierend"
Im Bereich des Besitzes oder der Verbreitung illegaler Inhalte auf Smartphones stellt das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West laut einer Pressemitteilung eine starke Zunahme der Delikte fest. "Die Zahlen in diesem Deliktsbereich sind in den letzten Jahren stark angestiegen. Die enorme Steigerung dieser Zahlen beim Besitz und der Verbreitung illegaler Inhalte auf Smartphones ist alarmierend", so Dr. Claudia Strößner. Alleine die Steigerungsrate für den Besitz von Kinderpornografie beträgt 40 Prozent seit Anfang dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum; seit 2018 stiegen die Fallzahlen sogar um über 400 Prozent.
Besonders Kinder und Jugendliche tatverdächtig
Eine detaillierte Auswertung der Statistik ergab, dass in einem Großteil der Delikte Kinder und Jugendliche als tatverdächtig gelten. Oftmals resultiert der sorglose Umgang mit illegalen Inhalten wie Fotos oder Videos, gepaart mit der Unwissenheit um die Strafbarkeit der Dateien daraus, dass sich verbotene Inhalte schnell weiterverbreiten. Die Justiz leitet in jedem einzelnen Fall ein Strafverfahren ein.
Polizei appelliert
Das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West appelliert an die Eltern, ihre Verantwortung bei der Medienerziehung der eigenen Kinder wahrzunehmen. Die Polizei unterstützt Eltern dabei durch Vorträge, beispielsweise an Schulen, oder direkte Beratung bei den Polizeidienststellen. Strößner: "Wenn Sie Ihrem Kind ein Smartphone geben, öffnen Sie ihm die Erwachsenenwelt. Nehmen Sie Ihre eigene Verantwortung in der Medienerziehung wahr und begleiten Sie Ihr Kind Schritt für Schritt in diese neue Welt."