Trickbetrüger waren laut Polizei zwischen Donnerstag und Sonntag im gesamten Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd-West aktiv. Sie verschickten falsche Nachrichten über einen bekannten Messenger-Dienst. Insgesamt 19 Anzeigen gingen bei den Polizeidienststellen des Präsidiums ein. In sechs Fällen waren die Betrüger erfolgreich. Sie erbeuteten etwa 20.000 Euro. Im Oberallgäu, Lindau und im Landkreis Günzburg gingen den Betrügern sechs Menschen auf den Leim. Am Samstag erhielt eine 52-Jährige in Immenstadt eine Nachricht ihrer angeblichen Tochter. Diese gab an, dass sie eine neue Nummer habe und bat anschließend um eine Überweisung von knapp 2.000 Euro.
Betrug noch rechtzeitig erkannt
Weil die Frau das Geld nicht in Echtzeit überwiesen hatte, forderten die Unbekannten erneut Geld, diesmal in Höhe von 2.350 Euro. Die 52-Jährige erkannte daraufhin den Betrug. Die Bank konnte ihre Überweisung stoppen, so dass kein Schaden entstand.
Lindauerin überweist 6.300 Euro
In Lindau fiel eine 68-Jährige auf diese Betrugsmasche herein. Bei ihr gaben sich Unbekannte ebenfalls als Tochter aus und baten um 10.000 Euro. Die Frau überwies am Ende 6.300 Euro auf zwei verschiedenen Konten in Deutschland. Knapp 14.500 Euro erbeuteten Unbekannte im Landkreis Günzburg. Vier Menschen aus Günzburg, Leipheim, Ichenhausen und Neuburg a.d. Kammel überwiesen insgesamt knapp 14.500 an die Trickbetrüger.
Die Betrugsmasche
Die Masche ist immer die gleiche: Die Täter geben sich als Angehörige aus und erklären, dass ihr Handy kaputt sei und sie deshalb eine neue Telefonnummer hätten. Die Nachrichten lauten meist ähnlich wie diese: „Hallo Mama, mein Handy ist kaputt. Deshalb habe ich eine neue Nummer. Die alte Nummer kannst du löschen.“ Anschließend chatten die Betrüger freundlich mit ihrem potentiellen Opfer, ehe es ernst wird: Der Betrüger gibt vor, dass sein Onlinebanking nicht mehr funktioniert und bittet deshalb um eine Geldüberweisung, um eine dringende Rechnung begleichen zu können. Tipps der Polizei Wer eine solche Nachricht über einen Messenger-Dienst bekommt, sollte sich folgende Fragen stellen:
- Meldet sich ein neuer, unbekannter Kontakt?
- Gibt der Kontakt sich als Angehöriger aus?
- Will er Geld von Ihnen?
- Kann er angeblich nicht anrufen oder eine Sprachnachricht senden?
Wenn Sie alle Fragen mit „Ja“ beantworten können, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es sich um Betrüger handelt. Deshalb sollte jeder misstrauisch sein, der eine Nachricht von einer unbekannten Handynummer bekommt und den Angehörigen, als der sich der Unbekannte ausgibt, über die altbekannte Nummer zurückrufen.