Es war am Mittwoch gegen 15 Uhr, als die Polizei und die Feuerwehr über einen Brand im Gefängnis Stadelheim informiert wurden. Ein Justizvollzugsbeamter hatte die 112 gewählt und meldete Flammen in einer Zelle sowie starken Rauch in dem gesamten Trakt des Gefängnis.
Feuer in Gefängnis Stadelheim in München: Dicker schwarzer Rauch kommt aus Zellenfenster
Sofort machten sich laut Polizei Einsatzkräfte der Münchner Berufsfeuerwehr sowie mehrere Streifen der Polizei zur Justizvollzugsanstalt Stadelheim auf. Währenddessen bereiteten Beamte der Justizvollzugsanstalt die Ankunft der Feuerwehr vor. Damit die Einsatzkräfte möglichst schnell zum Einsatzort kommen konnten, öffneten die Beamten die Schleusentore und stellten im Gelände Einweiser auf. Als die Einsatzkräfte ankamen, stellten sie dicken schwarzen Rauch, der aus einem Zellenfenster kam, fest.
Feuerwehr rettet 22 Häftlinge und löscht Flammen
Drei Stoßtrupps mit Atemschutzgeräten betraten daraufhin das Gebäude. Sie schafften es laut der Feuerwehr insgesamt 22 Häftlingen das Leben zu retten. 12 Häftlinge mussten mit Fluchthauben ins Freie geführt werden. Als alle gerettet waren, löschte die Feuerwehr den Brand. Nach etwa 45 Minuten konnte "Feuer aus" gemeldet werden.
Elf Häftlinge und fünf Justizbeamte leicht, ein Häftling schwer verletzt
Währenddessen versorgten die eingetroffenen Rettungskräfte die Verletzten. Bei dem Brand wurden elf Häftlinge sowie auch fünf Justizbeamte leicht verletzt. Ein 33-jähriger Häftling erlitt schwere Verletzungen. Er musste ins Krankenhaus gebracht werden, genau wie zwei weitere leichter verletzte Häftlinge. Die anderen Verletzten mussten nicht ins Krankenhaus.
Brandursache muss noch ermittelt werden
Bei dem Feuer entstand ein Sachschaden, der auf 80.000 Euro geschätzt wird. "Durch das schnelle und hervorragende Handeln der Justizvollzugsbeamten sowie die beispiellose Zusammenarbeit mit den Feuerwehrkräften konnte ein schlimmeres Szenario vermieden werden", berichtet die Feuerwehr. Wie es zu dem Feuer gekommen war ist noch nicht bekannt. Die Brandfahnder der Münchner Kriminalpolizei haben vor Ort die Ermittlungen zur Klärung der Brandursache aufgenommen.