Seit Ende November können sich die Menschen wieder ihre Portion Weihnachts-Romantik beim Lichterweg in Friesenried abholen. Wie bereits im letzten Jahr, säumen jede Menge Lichterkugeln den Weg von Friesenried nach Salenwang. Ein wunderschön beleuchteter Weihnachtsbaum und der Stadl bilden wieder den zentralen Ruhepunkt. Aber: Es gibt auch Neuigkeiten.
Heuer 65 Lichterkugeln mehr
Neu ist in diesem Jahr zunächst schon einmal die Anzahl der Lichter. Waren es letztes Jahr noch 165, sind es dieses Mal 230 Lichterkugeln mit jeweils 30 LED's, die den Weg säumen. Zusammen mit den anderen zusätzlichen Lichtquellen (Weihnachtsbaumbeleuchtung, Lichterketten am Stadl, beleuchtete Sterne in den Bäumen) ergibt sich heuer eine Anzahl von über 16.000 LED's, die den Lichterweg in Friesenried beleuchten. Die Lichter sind batteriebetrieben, gehen jeden Abend zeitgesteuert um ca. 17 Uhr an und leuchten dann bis in die Nacht.
Basar im Stadl: Selbstgebasteltes gegen Spende
Heuer auch neu: Der Basar im Stadl mit jeder Menge Selbstgebasteltem aus der Dorfgemeinschaft von selbstgestrickten Socken bis zur Weihnachtskrippe aus Holz, das man gegen eine Spende kaufen kann. Den gab es im letzten Jahr nur in ganz kleiner Form mit einzelnen kleinen selbstgebastelten Weihnachtsbäumen, heuer also institutionalisiert mit großem Angebot und eigenem Raum. Und allein diese Bastelarbeiten geben der Friesenrieder Dorfgemeinschaft neuen Schub.
Der Lichterweg: Gelebte Dorfgemeinschaft in Friesenried
Dorfbewohner, die etwas basteln, finden sich heuer bereits zu richtigen Bastelgruppen zusammen. Sie "schauen, wie die Sachen funktionieren, ob der 'Markt' es wünscht, und sind dann immer ganz erfreut, wenn sie zum Basar kommen und die Sachen sind weg, dann gehen sie heim und basteln wieder", zeigt sich Thomas Rehle, einer der Vorstände des Friesenrieder Dorfentwicklungsvereins, erfreut. Aus dieser Eigendynamik sei also "etwas ganz Cooles draus entstanden." Man würde auch sehen, dass sich viele jüngere Leute aus Friesenried beteiligen, die "schon lange nicht mehr genäht haben und jetzt daran Spaß gefunden haben." Auch die großen beleuchteten Sterne seien in Gruppenarbeit entstanden.
Wintergrillen am Weiher
Neu ist auch der Grillplatz am Weiher, wo jeder selbständig grillen kann. "Da ist am Wochenende immer Lagerfeuer, wenn das Wetter dementsprechend passt", erklärt Rehle.
Im Stadl selbst findet man eine große Krippe mit beinahe lebensgroßen hölzernen Tieren, dazu Maria, Josef und das Jesuskind als Gemälde auf Holz. Für Kinder gibt es ein riesiges Whiteboard im Stadl, auf das sie ihre Weihnachtswünsche schreiben dürfen.Der Lichterweg von Friesenried: ein Exportschlager?
Anfragen zum Lichterweg, zur Organisation des Ganzen gab es letztes Jahr aus ganz Deutschland, beispielsweise aus Hamburg. Thomas Rehle hat sich speziell in Hamburg auch per Email erkundigt, ob es denn mit dem Lichterweg-Ableger im hohen Norden geklappt habe. Allerdings hat man dort dieses Jahr den Lichterweg (noch) nicht zustande gebracht, unter anderem wegen Krankheitsausfällen im Organisationsteam. Die Haupt-Organisatorin dort habe aber versichert, dass der feste Plan für das nächste Jahr stehen würde.
Der Lichterweg in Friesenried: Aktion für den guten Zweck
Thomas Rehle hatte den Lichterweg letztes Jahr konzipiert und in's Leben gerufen. Die Idee stammte von seinen Kindern und entwickelte sich vor dem Hintergrund der Corona-Krise und der damit verbundenen Sehnsucht nach einem Gemeinschafts-Erlebnisses im Freien. Heraus kam derLichterweg mit Lichterkugeln und Tausenden von LED's. Das Ganze für einen guten Zweck: Alle Einnahmen durch Spenden und den Erlös über die Lichterkugelnlandeten bei der Aktion Sternstunden des Bayerischen Rundfunks - immerhin über 6.000 Euro. Heuer soll es noch mehr werden. Bis einschließlich 06. Januar 2023 (Dreikönig) kann man heuer spenden und den Lichterweg genießen.